Nagy Gyula (szerk.): A Szántó Kovács János Múzeum Évkönyve (Orosháza, 1961-1962)

Beck Zoltán: Egy tótkomlósi kékfestőműhely munkája

- 268 -Zoltán BECK» EINE BLAU7ARBERWERKSTATTE IH TÓTKOMLÓS Die bereits zur Antike bekannte, später ln ganz Europa verbreitete Technik der Blaufärberel hatte sich au^h in Ungarn eingebürgert. Das ist eigentlich selbstverständlich, waren doch auch in Ungarn solche Kleidungs­stücke beliebt, die verhältnismässig Ullig und trotzdem haltbar sind; der Blaudruok entspricht diesen Bedingungen. Das Qrundmaterial ist Leinen, die Färbung ist dauerhaft. Zur Zeit, als sich die Blaufärberei in Ungarn ver­breitete, war diese Tracht ganz allgemein; später aber, infolge der Gestal­tung der Politik gegenüber den nationalen Minderheitenider sozialen und po­litischen Unterdrückung dieser Minderheiten und ihrer Verarmung beschränk­te sich das Tragen blaugefärbten Materials immer mehr auf die von Minder­heiten bewohnten Gegenden. In der "Viharsarok" /"Wetterwinkel*'/ genannten Gegend Ungarns sind viele Dörfer von Slowaken bewohnt /Pitvaros, Csanádalberti, Nagybánhegyea, usw./, deren Bedürfnisse die Blüte der Blaufärberindustrie in einer der grössten slowakischen Gemeinden, in Tótkomlós,wo die Industrie Wurzel fasste und sich entfaltete ermöglichten. Die vorliegende Arbeit stellt das Leben und Wirken der Tótkomlóser Werkstätte vor. Der Verfasser beschreibt,wie dieser Gewerbezweig eingeführt wurde; er beschreibt die Arbeit in der Werkstätte eingehend und zeigt auch, wie und unter welchen Umständen es ein Meister erreichen konnte,sein Gewer­be frei und selbständig betreiben zu können. János Laukó, der weltberühmte - bereits verstorbene - Meister der Tótkomlóser Werkstätte wird vorgestellt. Die Arbeit zeigt Jenen Entwicklungsprozess, im Laufe dessen diese altherge­brachte Industrie im Zeitalter der modernen Technik ihre Existenzberechti­gung einbü8st{ wie man in der Werkstätte bestrebt war, unter Beibehaltung des ursprünglichen Charakters sich den Forderungen und Bedürfnissen der mo­dernen Zeiten entsprechend in den Produktionsprozess einzufügen. Bei der Bearbeitung des Materials sammelte der Verfasser auch den Wortschatz des Gewerbes; das Vokabular ist im Aufsatz ebenfalls publiziert. Man darf annehmen, dass dieser mit Fachwörterbuch, Mustern und Ta­feln ausgegrü8tete Aufsatz einen wichtiger Beitrag zur Untersuchung der ungarischen Blaufärberei liefert und in seiner bescheidenen Weise etwas zu einer breit angelegten wissenschaftlichen Forschung beizutragen vermag.

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