N. Varga Éva, Szatmári Imre szerk.: A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 32 (Békéscsaba, Békés Megyei Múzeumok Igazgatósága, 2008)
Gervai Mária - Anna Rühle: A köröstarcsai Hunnia Csipkeműhely
In unserer Heimat wurden Spitzenwerkstätten in Balatonendréd, in Szentes, in Karcag und in vielen weiteren Gemeinden gegründet. 1936 wurde unter der Leitung von der früh verwittweten Frau Möller die Spitzenwerkstatt in Köröstarcsa gegründet. Die Hunniaspitze erreichte eine ausserordentliche Position auf dem Weltmarkt, da sie über einen einzigartigen und aussergewöhnlichen Motivschatz verfügte und markante Unterschiede zu den anderen europäischen Spitzen aufwies. In Paris, London, Amsterdam, Brüssel, Kairo und Berlin vertrat sie unsere Heimindustrie auf den Weltausstellungen und erreichte eine Anerkennung in Form von Exportaufträgen. Der vollkommen neue Zweig unserer Hausindustrie erfuhr auch in der Modebranche einen Erfolg, vo er zur Vervollkommnung der damaligen ungarischen Festkleidung einen festen Platz eingenommen hatte. Die zeitgenössischen Dokumente beweisen, das auch die Ehefrau des Reichsverwesers, Miklós Horthy, die Spitzen stolz getragen hat und somit zu ihrer Popularität beitrug. Durch die Spitzenwerkstatt in Köröstarcsa erhielt die Hunniaspitze auch auf dem Exportsektor einen gewissen Aufschwung. Der zweite Weltkrieg hat unser Land weit zurück geworfen, Auf Spitzen war der Bedarf deutlich gesunken, doch innerhalb der Volkskunstgenossenschaft von Szarvas wurden noch Hunniaspitzen gefertigt. Heutzutage findet man nur in Museen oder bei Sammlern einige Stücke aus Hinterlassenschaften. Es ist wenigen bekannt, auf was für eine Blütezeit die Hunniaspitze von Köröstarcsa zurückblicken kann, die ein Verbindungsglied zwischen den Produkten der Volkskunst und der Industriekunst darstellte. In der Volkskunst empfindet man heute diese Spitzen nicht genügend volkstümlich, jedoch bezog sie ihr Motivgut ausschliesslich aus der Volkskunst, und es ist des Volkes einfacher Frauen Handarbeit. In der Industrie findet man heute leider keinen Platz für ihren Verwendungszweck. Nur über Klöpplerinnen, die diese alte Technik noch beherrschen bzw. zur eigenen Freude erlernen, kann diese Kunst erhalten und weitergegeben werden. So möchten auch wir mit beitragen, mit unserer erreichten Recherchierung, mit Zeichnungen, dass die Fertigung der Hunniaspitze mit ihrer besonderen Fadenführung und ihren technischen Tricks weder aus dem Gedächtnis der Einwohner von Köröstarcsa verschwindet noch bei den Spitzenklöpplern in Vergessenheit gerät, worauf wir stolz sein möchten. Gervai Mária H1192 Budapest, Hungária út 8. E-mail: gervai. maria@gmail. com Anna Rühle D-01309 Dresden, Haydnstrasse 22.