Czeglédy Imre: Munkácsy Békés megyében (A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 17. Békéscsaba, 1994)

wo Mischka in der Gütigkeit der Frau Vidovszky seine „dritte Mutter" fand, der er lebenszeitlich Dank zollte. In zwischen war Onkel Reök mit Maria Omaszta - seiner späteren Frau, die er jedoch vorerst nicht heiraten konnte, da er im Sinne des Gesetzes nicht von seiner ersten Frau geschieden werden konnte - auf das in Gerendás gelegene Gehöft verzogen und hatte den elfjährigen Mischka als Tischlerlehrling in die Lehre gegeben. Damit begann die traurigste Zeit seines Lebens. Über die hier verbrachten Lehrlingsjahre bringt er die naturalistischesten Schilderungen zu Papier und ent­wirft in der Darstellung von György Láng das Bild eines grausamen Meisters. Der Verfasser identifiziert auch hier einen Teil der vorkommenden Personen und stellt die nach drei Jahrzehnten etwas aus der Ordnung geratene Zeitfolge von Munkácsys Erinnerungen wieder her. Nach seiner Gesellenprüfung verlässt er - im Gegensatz zu seinen Memoiren - nicht sofort den Meister Láng, sondern arbeitet noch einige Monate als Geselle bei ihm und reist erst im Oktober 1858 nach Arad, um die vorgeschriebenen drei Wanderjahre anzutreten. In Arad trifft er auf ein­stige Mitschüler und Bekannte aus Csaba, aber aus ihrem Verhältnis lässt sich seine Deklassierung herausfühlen. Munkácsy widmet den zwei in Arad verbrachten Jahren nur einige Seiten. An­hand der Rückerinnerungen einiger Zeitgenossen konnte diese Zeitspanne jedoch bereichert werden. Aus seinem geringen Lohn konnte er sich nicht entsprechend ernähren, verfällt in eine langwie­rige Krankheit und sieht sich genötigt, zu seinem Oheim heimzureisen, der zu dieser Zeit bereits in Gyula, der derzeitigen Komitatsstadt, eine Beamtenstelle innehatte. Während seiner Krankheit erwacht in ihm erstmalig der Wunsch und Drang zu zeichnen: er kopiert die in seinem Zimmer befindlichen Stiche. Der Oheim schickt ihn angesicht seines Eifers zu dem Lehrer der Zeichenschule am Ort, dem akademischen Maler Karl Fischer, um Zeichen­stunden zu nehmen; hier stößt der sich derzeitig im Gyulaer Schloß aufhaltende Wandermaler Elek Szamossy auf ihn, der das ihm innewohnende Talent entdeckt und ihn zu sich auf das Schloß nimmt. Dieser Zufall eröffnet seine Laufbahn als Maler. Aus dieser Zeit, -d.h. aus seinem 17. Lebensjahre - ist sein erstes Skizzenbuch erhalten geblie­ben. Sein und Szamossy s Leben in Schloß schildert ein Wanderschauspieler in seinen Rückerinne­rungen, der Szamossy als Amatörmaler drei Monate lang aufsuchte. Ende 1860 beendigte Szamossy seine Arbeit im Gyulaer Schloß und ging nach Arad, wohin ihm Mischka nach kurzer Zeit folgte. Sie verbringen gemeinsam mehrere Monate auf den Adelsschlös­sern von Arad, Beodra und Buziás. Mischka zeichnet nach Szamossy Anweisungen; seine angefer­tigten Arbeiten legen Zeugnis von seinen Fortschritten ab. Nach gemeinsam verbrachten 18 Mona­ten nimmt er Abschied von seinem Meister, um seine Studien in Pest (Budapest) fortzusetzten. Zuvor reist er jedoch nach Gerendás zu seinem Oheim. Die Pußta von Gerendás war der am entferntesten gelegene Teil der Békéscsabaer Gemarkung, unweit von Orosháza. Auf einem Teil seiner hiesigen Liegenschaften betrieb der Grundherr Meie­reiwirtschaft, während der verbleibende Teil in Parzellen von 200-300 Morgen durch Pächter bewirtschaftet wurde. Auch Reök war einer dieser Pächter, auf dessen Gehöft Munkácsy sich mehrmals auf längere oder kürzere Zeit aufhielt, um Geld und Kraft zu seinen ausländischen Studien zu sammeln. Sein Oheim hatte ihn auch bisher nicht auf sich belassen. Obwohl Munkácsy es nicht besonders erwähnt, nimmt er ihn mit sich zu Familienzusammenkünften, und richtet in der Folge auch Emp­fehlungsschreiben an seine Freunde und Verwandten in Pest, damit sie sich des nach Pest streben­den Mischkas annehmen möchten. Er verbringt ein halbes Jahr in Gerendás, fertigt Ölgemälde an und auch eine Vielzahl von Skiz­zen bekundet seine zielstrebigen Vorbereitungen. Im Mai 1863 reist er nach Pest und verbringt 229

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