A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 16. - A millecentenárium évében (Békéscsaba, 1996)

Szendrei Eszter: Két hajdani hajdúváros törökkori mondái

Szendrei Eszter kaum von Haiducken die Rede ist und die Einwohner sich an als Haiduckensagen an­zusprechende Erzählungen nicht erinnern. Die Erklärung dieses wesentlichen und ins Auge fallenden Unterschiedes mag der bis zum Anfang des XVII. Jahrhunderts zurück­führende Umstand sein, dass die Einwohner von Szalonta von Bocskai selbst ansässig gemacht wurden während die Sarkader von Anfang an in der Burg und deren Weich­bild lebten: die Militärdienst vesehenden Einwohner wurden 1644 von dem Fürsten Georg Rákóczi I. mit Haiduckenprivilegien ausgestattet. Weiterhin: die Forscher wid­meten den Sarkader epischen Überlieferungen geringe Aufmerksamkeit, während dem­gegenüber Zsigmond Szendrey in den 1920er Jahren den Sagenschatz von Szalonta ei­nem eingebenden Studium unterwarf. Die Nachbarschaft der beiden Städte, die durch geschichtliche Umstände diktierte Angewiesenheit aufeinander beeinflusste in nicht geringem Ausmass die Ähnlichkeit, ja oft Identität des Sujets und der Helden der erzählten Geschichten, obwohl in Sarkad ein Sarkader, in Szalonta ein Szalontaer als Held ein und desselben Ereignisses genannt wird. Über die Ähnlichkeit der Sujets hinausgehend lassen sich dieselben Märchen­und Sagenelemente in den mittelalterlichen epischen Überlieferungen der beiden Ort­schaften entdecken. In Szalonta ist der Sagenkreis um Toldi an märchenaften Elemen­ten überaus reich. Der pfiffige Soldat der Sarkader schlägt sich oft in märchenhafter Weise aus seiner bedrängten Lage heraus. Ein beträchtlicher Teil der Sagen knüpft an eine Schlacht oder ein für die Einwohnerschaft der Ortschaft bedeutungsvolles Ereig­nis an. In Sarkad lässt sich die Ursprungssage vieler Naturgebilde auf diese Zeit zu­rückführen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass ein Teil der an die Türkenzeit ge­bundenen Sagen sich heutzutage - meistens fragmentarisch - auffinden und in die lan­desweit bekannten Sagenkreise einfügen lässt, und auch das Auftauchen von Wander­motiven nicht selten ist. Bei der Vergleichung des Folkloreschatzes der beiden Ort­schaften erweist sich Szalonta als reicher, die Überlieferungen besser bewahrend als sein Nachbar Sarkad. (Übersetzt von F. Sipiczky) Szendrei Eszter Márki Sándor Múzeum Sarkad, Kossuth L. u. 26. 5720 304

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