A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 16. - A millecentenárium évében (Békéscsaba, 1996)
Gábor Gabriella: Egy középkori pártaöv rekonstrukciója
Egy középkori pártaöv rekonstrukciója Dolg. = Dolgozatok a Szegedi Tudományegyetem Régiségtudományi Intézetéből, Szeged EFM = Erkel Ferenc Múzeum, Gyula ltsz. = leltári szám MFMÉ = A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, Szeged Rég. Füz. = Régészeti Füzetek, Budapest Die Rekonstruktion eines mittelalterlichen Jungferngürtels - Gabriella Gábor Resümee 1986 hat Imre Szatmári eine Kontrollansgrabung an der Stelle des beim heutigen Gyula identifizierten mittelalterlichen Dorfes Györké durchgeführt. Im um die Kirche gelegenen Friedhof befand sich im Grab 16 ein Kind, bei dem an seiner Hüfte die Reste eines Jungferngürtels gefunden wurden (Abb. 1,1). Die Rekonstruktion des in der lößhaltigen Erde gefundenen Gürtels wurde nach der Restaurierung und Konservierung des Gegenstandes vorgenommen. Sie wurde durch das „in situ"-Aufsammeln, die dabei gemachten Beobachtungen und das Kennenlernen des Herstellungsvorganges ermöglicht (Abb. 1,2). Ursprünglich hatte man den Gürtel aus drei verschiedenen Materialien zusammengesetzt. Die Grundlage bildete ein breiter Ledergürtel, auf dem ein Stoff in Leinenbindung befestigt wurde. Dies belegen die auf dem Leder sichtbaren Stichspuren. Der Gürtel war durch aus verzinntem Bronzeblech gepreßte Beschläge verziert. Die rechteckigen Beschläge wurden mit Nieten auf dem Gürtel befestigt, auf die gleiche Weise auch ein Beschlag, verziert mit einem gotischen i-Buchstaben ähnelnden Muster. Die trapezförmige, ebenfalls mit gotischen i-Buchstaben verzierte Schnalle und die pflanzenverzierte Schnallenplatte wurden auf dem Gürtel aufgenäht (Abb. 2,1-4). Der Jungferngürtel wird im Mittelalter ein Zubehör der Alltagstracht gewesen sein. Dem von Györké ähnliche Gürtel kennen wir in der Region der südlichen Tiefebene z. B. noch aus den in Makó-Mezőkopáncs, Kaszaper, Mezőkovácsháza und Csengéié freigelegten Friedhöfen. (Übersetzt von F. Albrecht) Gábor Gabriella Munkácsy Mihály Múzeum Békéscsaba, Széchenyi u. 9. 5600 263