A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 7. (Békéscsaba, 1983)

Forman István: Orosháza mezőgazdasága a második világháború idején (1939–1944)

Angaben zur Geschichte der Landwirtschaft von Orosháza während des Zweiten Weltkrieges ISTVÁN FORMÁN Während des Zweiten Weltkrieges besaßen unter den Bodeneigentümern die Mittelbauern und Landwirte mehr als die Hälfte des Feldbodens. Eine gleiche Feld­größe befand sich im Grenzgebiet anderer Gemeinden und Städte in ihrem Besitz. Die Zahl der Landproletarier und Kleinbauern betrug um 4000. In diesen gährte das Verlangen nach eigenem Feldbesitz, und dieses konnte auch durch die Grund­stücksparzellierung nicht abgedämpft werden. Auf der Basis des auf einen Traktor fallenden Ackerlandstücks hob sich Orosháza weit über die ungarischen Dörfer hervor, gleichfalls gab es hier viele Dreschmaschinen, die in den anliegenden Feldgebieten Arbeit übernahmen. Die hohe Zahl der verschie­denen benutzten Maschinen läßt auf eine intensive Wirtschaft schließen. Der Tierbestand war gleichfalls hoch, weit über dem ungarischen Durchschnitt, und erreichte das Niveau der besten Tierhaltungsbezirke von Transdanubien. Die witterungsmäßig außergewöhnlichen Jahre 1940—41—42 brachten schwere Binnenwasserfluten mit sich, die durch die außergewöhnliche Überschwemmung von 1942 nur noch verschlimmert wurden. Ein Damm von 15 km Länge und stellen­weise 8 m Breite hielt am Rande der Gemeinde das 2,5—3 m tiefe Wasser zurück, damit das Innengebiet nicht überschwemmt wurde. Wegen des Wassers konnte in jenen Jahren ein Viertel bis ein Drittel des Ackerlandes nicht bestellt werden. Der Überschuß an Arbeitskräften war bereits 1940 druch die Einberufungen zum Wehrdienst und den Kampf gegen das Hochwasser aufgesaugt worden. Das Agrar­proletariat versuchte in Nachwirkung der angerollten Preiserhöhungen den aufgetre­tenen Arbeitskräftemangel zur Erhöhung der Arbeitslöhne auszunutzen. Aus diesem Grunde wurden die Arbeitslöhne von der Regierung gesetzlich maximiert. Die Besitzer zahlten jedoch, um Arbeiter zu bekommen, mehr als zugelassen war. 1938— 39 arbeiteten viele in Deutschland, wohin die Feldarbeiter durch die niedrigen Preise für die Industrieprodukte angezogen wurden. Bis 1942 wuchs die in den Gewächsanbau einbezogene Landfläche. Zu diesem Zeitpunkt wurde jedoch das sogenannte „Jurcsek-System" eingeführt. Dessen Haupt­gedanke ist, daß die auf der Basis der Qualität des Ackerlandes errechnete staatliche Erwerbssteuer in Naturalien in Form von Ernteerträgen und Tierprodukten gezahlt werden mußte. Da im ersten Jahr die Gärten noch nicht besteuert wurden, wurde insbesondere in Nähe der Einzelhöfe ein Teil des Ackerlandes als zu den Gärten gehörend eingezäunt, und andererseits, da die Tierprodukte mit hoher Punktzahl berechnet wurden, verschwanden Fleisch, Milch, Butter und Eier vom Markt, hiermit die hohen Preise des Schwarzmarktes noch mehr erhöhend. Der Staat versuchte 146

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