A Békés Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Békéscsaba, 1974)

Koppány János: Volksbauweise in Tótkomlós

Diese Traditionsverehrung kann Ausdruck des ethnischen Charakteristikums sein, obzwar der Großteil der materiellen Kultur von Tótkomlós nicht slowakischen Ursprungs ist, und man nur über Weniges nachweisen kann, daß die Einwanderer dieses aus der alten Heimat mitbrachten. Anzunehmen ist, daß die kleinen Sommerstühle mit durchbrochener Lehne und geflochtener Sitzfläche slowakischer Herkunft sind, und nach traditioneller slowakischen Art erfolgt auch die Verzierung, Bemalung des Haussockels. Die Feststellung des Ethnikums ist keine so einfache Aufgabe. Zweifellos hat die Be­völkerung von Tótkomlós eine entwickelte Wohnkultur, liebt die reinen, netten, bunten, freundlichen Zimmer, das gemütliche Heim. Aber zu diesem schmucken Heim verhalf ihnen der blühende Getreidekapitalismus des vergangenen Jahrhunderts, die privilegierte Lage der Siedler, und vielleicht auch, daß sich bei ihnen, die als versprengte kleine Nationalitäten­gruppe lebte, der kollektive Geist, der Zusammenhalt (— und dies ist eine der Resultanten, einer der Erhalter der Volkskunst —), innerhalb einer Dorfgemarkung, doch auch auf enge­rem Gebiet, auf einem Hof, einem Haus besser entwickeln konnte. In ihrer vormaligen Heimat (in den Komitaten Hont, Gömör, Nógrád) konnten wir in der Vergangenheit keine so entwickelte Wohnkultur vorfinden, dazu fehlten damals dort die Vorbedingungen. 210

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