Rémiás Tibor szerk.: Miskolc város történetének dokumentumai II. Régészeti tanulmányok Miskolc korai történetéből (Miskolc, 1992)
Révész László: Honfoglalás- és államalapítás kori temetők Miskolcon
FRIEDHÖFE AUS DER ZEIT DER LANDNAHME UND DER STAATSGRÜNDUNG IN MISKOLC In der G es ta Hungarorum hat Anonymus der Geschichte der Landnahmezeit im Gebiet des Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die neueste Geschichtsforschung hat jedoch festgestellt, dass der unbekannte Chronist vielfach Ereignisse seiner Zeit - Ende des 12. Jh. - in die Landnahmezeit zurücktransporierte. Da wenige historische Quellen zur Verfügung stehen haben die archäologischen Funde eine grosse Bedeutung. Besonders, wichtig sind die im Gebiet des ehemaligen Kom. Zemplén zum Vorschein gekommenen reichen Gräberfelder. Sowohl die Tracht als auch Waffen sind auffallend einheitlich, Die Krieger wurden in der Mehrzahl mit Bogen, Köcher, Säbel und Streitaxt bestattet. In den Gräbern festen auch nicht die Gegenstände, die ihren vohrnehmen Rang andeuteten, wie mit Beschlägen verzierte Gürtel, Taschen und Taschenbeschläge, Säbel mit Süber- oder Goldverzierung. Die Frauentrachten sind verhältnismässig ärmer wie in anderen Gebieten des Karpatenbeckens ausgestattet, so fehlen z.B. die zweiteiligen Kaftanbeschläge. Im Kom. Zemplén und im benachbarten Kom. Szabolcs waren in den Gräbern vornehme Gefolgsleute der Fürsten bestattet (Zemplén, Karos, Tarcal, Rakamaz, Geszt er éd, Eperjeske). E fehlen jedoch im Korn Zemplén Gräberfelder des Volkes aus dem 10 Jh. Im Kom Abaúj wurden nur kleine Teüe von landnahmezeitlichen Friedhöfen untersucht und die dort entdeckten Funde gestatten keine weiteren Folgerungen. Vorläufig gebrauchen wir die Bezeichnung Gräber der „ärmeren Mittelschicht" für jene Friedhöfe (Tiszaszederkény, Szakáld, Kis toka j, Miskolc-Flugplatz), die die meiste Ähnlichkeit mit den Friedhöfen des Kom. Heves aufweisen. Männergräber mit Pferdebestattung, Waffen und Gegenständen, die ihren Rang andeuten würden, fehlen vollkommen (Gürtel mit Beschlägen, Taschen und Taschenbeschläge usw.). In driesen Gräberfeldern wurden zwar mehr Gräber entdeckt als in jenen des Kom. Zemplén, da diese bis Ende des 10. Jh. belegt wurden, ja sogar bis erste Jahrzehnte des 11. Jh. Es sind sogar verhältnismässig zahlreiche Fundorte des Volkes bekannt Wir versuchen die in diese Zeit zu datierenden Fundorte von Miskolc zusammenzustellen und zwei Gräberfelder des 11. Jh. beschreiben (Miskolc-Diósgyőr und Miskolc-Mélvölgy), sowie einer Friedhof des 10. Jh., bzw. das was von diesen erhalten blieb. Länger als ein halbes Jahrhundert war der Friedhof des 10. Jh. im NO-Teü der Stadt Miskolc der Vernichtung preisgegeben. Bei drei Rettungsgrabungem konnten nur 25 Gräber gerettet werden, in einigen befanden sich mit Pferdebestattung auch Pfeilspitzen. Vom Schmuck aus Frauengräbern sind gegossene und mit Steinen besetzte Ringe, Drahtarmeringe und solche mit eingerollten Enden zu erwähnen. Es kamen auch ein Brustkreuz (Reliquiar) und verhältnismässig viele GeFasse zum Vorschein; erwähnenswert ist eine Flasche mit geripptem Hals. Solche brachten noch die landnehmenden Ungarn aus ihrer östlichen Urheimat mit. In der Mehrzahl der Gräber waren keine Beigaben. Einzel- oder Strezf unde, die in der Sandgrube entdeckt wurden, stammen sicher aus Gräbern. Nennenswert sind ein Eisenschwert die Reifen eines Holztroges, ein Armband mit Schlangenkopfenden. Die Gräber dieses Friedhofes stammen aus der ersten Hälfte des 10. bis ersten Jahrzehnten des 11. Jh. Aus dem vermutlich grösseren Friedhof von Miskolc-Diósgyőr, wahrscheinlich ein Friedhof des Volkes aus dem 11. Jh., sind nur wenige Funde bekannt Von den Beigaben seien S-förmige Haarringe, dicke Drahtarmringe und ein Tongefäss genannt. Über den Friedhof der Mélyvölgy-Strasse, vermutlich ebenfalls des niedrigen Volkes - 11. Jh. - haben wir nur schriftliche Überlieferungen. Neben den Skeletten lagen angeblich Denare des hl. László (1077-1096). Die Funde von Miskolc zeigen vielfache Übereinstimmungen mit anderen der landnahmezeiiichen Bevölkerung der Komi täte Borsod-Heves. László Révész