Tóth Arnold (szerk.): Néprajz - muzeológia: Tanulmányok a múzeumi tudományok köréből a 60 éves Viga Gyula tiszteletére (Miskolc, 2012)

HISTÓRIA - TUDOMÁNYTÖRTÉNET - FEJŐS ZOLTÁN: A hazai néprajzi múzeum alapítása és a Herman Ottó-Xántus János vita 1885-ben

DIE GRÜNDUNG DES VOLKSKUNDEMUSEUMS UND DER DISPUT OTTÓ HERMAN-JÁNOS XÁNTUS IM JAHR 1885 Heute wird die Gründung des Volkskundemuseums auf den 5. März 1872 festgeschrieben. Zu diesem Zeitpunkt ernannte der Minister für Religions- und Allgemeinbildung János Xántus zum Direktor-Hüter des Ethnographischen Magazins des Ungarischen Nationalmuseums. Die eigentliche Integration der Sammlung in das Museum kam nur schleppend voran, was mit den Organisationsproblemen des Nationalmuseums, der Enge seiner Gebäude und mit dem Durcheinander bei der Volkskunst zu erklären ist. Die Sammlung bestand anfangs nur aus Material aus Übersee, die ungarische bzw. die Materialsammlung in Ungarn begann erst später. Die Probleme der Volkskunst erörterte Ottó Hermán vor dem Abgeordnetenhaus 1884, der die Erweiterung der Sammlung für wünschenswert erachtete und auch einen entsprechenden Weg aufzeigte. Er nahm die Aufstellung „einer ungarischen ethnographischen Sammlung" in Angriff. Die Angelegenheit des ungarischen Volkskundemuseums machte in großem Maße die Bewegung der Heimindustrie populär. Ihre gesellschaftliche Organisation, der Landesindustrieverband, regte die Errichtung eines Museums der Heimindustrie an, das auch über eine Abteilung für Volkskunst verfugen sollte. Durch den Einfluss der Landesausstellung griff auch der Minister für Religion und Bildung im Laufe des Jahres 1885 den Gedanken an die Gründung eines Volkskundemuseums auf. Damit polarisierten sich die Vorstellungen über das Museum für Heimindustrie in zwei Richtungen. Das Ministerium präferierte die wissenschaftliche Strömung, der Industrieverband bevorzugte eher die praktische Rolle des Museums. Zu dieser Zeit lenkte Ottó Hennán mittels der Presse die Aufmerksamkeit auf die prinzipiellen Fragen. In der oppositionellen Egyetértés (Einhelligkeit) erschien in der Ausgabe vom 19. November 1885 ein umfangreicher Artikel, in dem er das Volkskundemuseum befürwortet. Er legte seine Vorstellungen über die Prinzipien dar. die entgegengesetzt zur Auffassung des Mitarbeiters für die ethnographischen Sammlungen des Nationalmuseums, János Xántus, waren. Dem Artikel folgte ein neuer, auf den Xántus kurz antwortete. Hierin präzisierte er die Behauptungen bezüglich seiner Person. Über die Ethnographie, über die Merkmale des Volkskundemuseums verlor er jedoch kein Wort. Sein Artikel signalisierte, dass er sich lieber mit praktischen als mit wissenschaftlichen Fragen beschäftigte, die Ottó Herman wiederum nicht von ungefähr diskutierte. Die Diskussion hat aber keine praktischen Konsequenzen. Das Feuer des Ministeriums für die Gründung eines Museums erlischt ebenso schnell, wie es plötzlich entfacht war. Die Organisation eines heimischen Volkskundemuseums erfolgte erst Jahre später. Diese ist der Ernennung von János Jankó zum Direktor und obersten Hüter im Jahre 1894, bzw. seiner vielseitigen, intensiven Arbeit zu verdanken. [Übersetzt von Jan Post] Zoltán Fejős 32

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