Tóth Arnold (szerk.): Néprajz - muzeológia: Tanulmányok a múzeumi tudományok köréből a 60 éves Viga Gyula tiszteletére (Miskolc, 2012)
MIGRÁCIÓ - TÁJI KAPCSOLATOK - PETERCSÁK TIVADAR: Termelés és árucsere az egri hóstyákon
RÖVIDÍTÉS DIV ENA: HML: Dobó István Vármúzeum Egri Néprajzi Adattár Heves Megyei Levéltár PRODUKTION UND WARENAUSTAUSCH IN DEN VORSTÄDTEN (HÓSTYÁK) VON ERLAU Die Vorstädte, die sich außerhalb der Stadtmauern befanden, wurden in Ungarn mit den Wörtern „ hóstat " und „ hustác " bezeichnet, die von deutscher Herkunft sind. In Erlau heißen sie bis heute noch „ hóstya ". Die Vorstädte entstanden Anfang des 18. Jahrhunderts außerhalb der Stadtmauern auf den Wirtschaftshöfen und Gärten der im Zentrum der Stadt lebenden Bürger und Bauern. Die Besiedlung der Vorstädte entstand einerseits durch die Auswanderung der städtischen Bewohner, andererseits kamen Bewohner von außerhalb, die vom Gutsherrn Erlaubnis bekamen, sich hier niederzulassen. Die Vorstädte entstanden vor den Stadttoren und deswegen wurden sie nach ihnen benannt. Im heutigen Erlauer Sprachgebrauch gibt es vier Vorstädte: Rác hóstya, Cifra hóstya, Hatvani hóstya und Makiári hóstya. Ende des 18. Jahrhunderts wohnten schon 65,63% der Bevölkerung von Erlau in den Vorstädten. 77,78% der Einwohner der Vorstädte lebten von der Landwirtschaft, 11,67% vom Handwerk und Kleingewerbe. In der Landwirtschaft wurde bis zum Ende des 18. Jahrhunderts der Weinbau der dominierende Sektor, und mit dem Garten- und Obstbau waren diese auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch die charakteristischen Wirtschaftszweige. Diese Studie zeigt die Traditionen des bäuerlichen Weinbaus und der Weinkultur sowie die des Gemüse- und Obstanbaus in den Erlauer Vorstädten. Sie zeigt auch die Art und Weise, wie die Produkte gehandelt wurden. Die Keller waren nicht nur ein Ort, wo der Wein reifte, sondern er war für einige Bauern der Vorstädte auch ein Treffpunkt. Die Weine wurden vor Ort, in der Ebene und in den nahe gelegenen Industriestädten von den Weingartenbesitzern selbst verkauft. Vor allem in der „Hatvani" und der „Makiári" Vorstadt waren der Gemüse- und Obstanbau bedeutend. Eine typische örtliche Technologie im Gartenbau war die Bewässerung mit Hilfe von Gräben. Im Trauben-, Obstund Weinhandel spielten die Frauen eine wichtige Rolle. Sie verkauften auch auf dem lokalen Markt und in den Dörfern ihre Produkte. Der Erlauer Wein, das Obst und Gemüse erreichten durch Zwischenhändler auch die entfernten Städte. [Übersetzt von Jan Post] Tivadar Petercsák 317