Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

I. RÉSZTANULMÁNYOK - Andreas Hartmann: A táncoló parasztok képe. Megjegyzések az altenburg-i néprajz három változatáról

Trachten in dieser Region zur Darstellung bringen. Ihres ethnographischen ebenso wie ihres dokumentarischen Kontextes beraubt, versah man die Tafeln mit bündig formu­lierten Bekenntnissen zum Fürstenhaus, zur Arbeitsamkeit und zur zeitgenössischen Moralität. In der zweiten Jahrhunderthälfte ebbt diese Bilderproduktion dann ab. Doch gegen 1900 werden die Altenburger erneut auf der Bildfläche erscheinen, diesmal aus den Ateliers der örtlichen Fotografen. In einer weiteren signifikanten Metamorphose werden sie dort unter anderem zu einer Art europäischer Variante des Edlen Wilden exotisiert. Ich kehre abschließend noch einmal zu meinem Ausgangspunkt, den drei Versio­nen der Kronbiegel'schen Schrift, zurück. Durch die Auflagen zieht sich die Spur eines Bildrepertoires, in welchem Kontinuität und Modifikation miteinander verschränkt sind. Die Illustrationen und ihre Transformation 'erzählen' eine andere Geschichte als der Text in seiner zweifachen Revision. Wort und Bild changieren an unterschiedlichen 'semantischen Fronten'. Beispielsweise steuert der diskursive Umgang mit dem Feld des Aberglaubens von versteckter, aber zentraler Warte aus die Textmetamorphose. Als Schautafeln sind die Bilder den eingestreuten Trachtenbeschreibungen zuge­ordnet, die ihrerseits neben etlichen anderen Themen nur einen Gegenstand der Erör­terungen bilden. Dadurch beschränken sie sich zugleich auf die Darstellung des Pitto­resken sowie des Traditionellen, an denen sie ungeachtet des rapiden Wandels im Kleidungsstil festhalten. Im zunehmenden Auseinanderklaffen zwischen Alltagswirk­lichkeit und Bildrealität imaginieren sie die Gegenwart des Historischen. Erst die beglei­tende Lektüre klärt den Betrachter über dieses fortschreitende Mißverhältnis auf. In zumindest einer Abbildung von 1806 ist noch ein weiterer Aspekt "codiert', dessen Entzifferung Kronbiegel in seiner Darlegung selbst vornimmt: der Aspekt des Altenburgischen Nationalcharakters. Hempels dritte Auflage wird diesen Gesicht­spunkt zwar nicht gänzlich ausblenden, aber er wird sein Augenmerk doch zuvorderst auf die Hebung und "Verhäuslichung' der Altenburgischen Kultur legen. In einer für diesen Perspektivenwechsel symptomatischen Weise wandelt sich das Bild von den tanzenden Bauern zu einer biedermeierlichen Wirtshausszene. ANMERKUNGEN 1. Kronbiegel 1806, VII. 2. Kronbiegel 1806, VIII. 3. Kronbiegel 1806, 174. 4. Kronbiegel 1806, 174f. 5. zit. Kronbiegel 1806, 175f. 6. Kronbiegel 1806, 176. 7. Kronbiegel 1806. 177. 8. Kronbiegel 1806, 24. 9. Hempel 1839, 48. 10. Hempel 1839, XVIII. 11. Kronbiegel 1793, 22f. 12. Hempel 1839. 32. 13. Kronbiegel 1793, 40. 14. Kronbiegel 1793, 43. LS. Kronbiegel 1806, 53f. 16. Hempel 1839, 54.

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