Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

I. RÉSZTANULMÁNYOK - Nils-Arvid Bringéus: A paraszti képek üzenete

die Bäuerin werden selbst für die höchsten Gesellschaftskreise interessant durch ihre altertümliche Tracht und ihre Festbräuche. Im 18. Jahrhundert war es nicht ungewöhnlich, dass junge Herren und Fräulein von Adel zum Vergnügen Bauernkleidung anlegten oder bei ihren Ausflügen die Ka­rosse zu Hause liessen und lieber in einem Bauernwagen fuhren. Bei fürstlichen Besu­chen auf dem Lande arrangierte man Auftritte von Bauersleuten in Festkleidung. Unter den Vergnügungen auf schwedischen Rittergütern erfreuten sich fingierte Bauernhoch­zeiten lange zeit hindurch grosser Beliebtheit. Die Bauern werden als ein Mittelding zwischen einem arkadischen Hirtenvolk und Bürgern in der Sommerfrische gezeichnet. Der Schriftsteller Samuel Ödmann konnte die Bauernmädchen in Smaland direkt mit „den Hirtinnen Arkadiens" vergleichen und die Burschen aus Värend mit „den Hirten Theokrits mit weichen sizilianischen Sprün­gen". Zu ihren Heu harkenden schonischen Schwestern auf der Zeichnung C. A. Ehrensvärds von 1795 bemerkt der Kunsthistoriker Ragnar Josephson: „Gestalten, Bewegungen, Kleidung sind realistisch beobachtet. Aber alles ist von Zufälligkeiten gereinigt und hat einen stark antikisierenden Ton erhalten". Allmählich nimmt die Idealgestalt des Bauern jedoch immer stärker schwedische Züge an. Auf einem Kupferstich von 1782 sehen wir den Bauern auf dem Platz vor seinem Haus. Die beiden unter einem Joch zusammengespannten Ochsen werden von einem Jungen mit einer Gerte in der Hand zum Wassertrog am Brunnen getrieben, während eine Magd an einem Joch hölzerne Eimer voll Wasser vom Brunner wegträgt. Ein Zaun und eine Pforte markieren die Grenze zu einer dritten Bildebene, auf der die Felder beginnen. Das Bild hat starke symbolische Untertöne. Ausser dem Spaten, dem bäuerlichen Attribut, sehen wir den Hund, der die Treue, und den Hahn, der die Wachsamkeit symbolisiert. Die Ringelnatter, die sich ganz unter zwischen den Gerätschaften windet, bezeichnet das häusliche Glück. Das Rankewerk von Rokoko-Gepräge besteht aus Blumen und Blättern sowie aus Hackfrüchten - Schönheit und Nutzen im trauten Verein. In seiner Gesamtheit macht das Bild einen ebenso von Leben wie von Ruhe erfüllten Eindruck. Alles geht seinen gewohnten Gang ohne Hetze, aber nicht ohne Mühe. Der Bauer legt eine Ruhepause ein, während sein Gesinde und sein Kettenhund in Bewegung sind. Das Bild stellt einen ziemlich archaischen Bauern dar, aber es ist ein freier Bauer, der nicht durch Tagewerke oder sonstige Schuldigkeiten gedrückt ist. Sein lahmes Bein hat ihn von der Aushebung zum Kriegsdienst befreit und dadurch seine Unabhängigkeit gefördert. Er widmet sich vor allem dem, was seine Aufgabe ist, nämlich dem Acker­bau. Er ist kein Hans Dampf in allen Gassen, was im Zeitalter des Merkantilismus als für das Land schädlich angesehen wurde. Dank seiner Königstreue und seiner Freund­schaft mit dem Pfarrer bereitet der Bauer des „Bauernglücks" auch der Obrigkeit keine Schwierigkeiten. Der Bauer des Kupferstichs ist also ein Idealbauer, nicht reich, aber doch unabhän­gig („Zufriedenheit ist wertvoller als Reichtum"), weder übermütig noch missmutig. Die ledernen Hosen und der Loden unterstreichen, dass er nichts von fremdländischem Firlefanz hält und seinen Platz in der Standesgesellschaft kennt. Seine Arbeitslust, Genügsamkeit, Schlichtheit und Gottesfurcht machen ihn zur Idealgestalt. Der Stich diente weiteren bildlichen Darstellungen als Vorlage. Von entscheidender Bedeutung für das Bildmotiv wurde der Übergang vom Kupferstich zum Holzschnitt. Das Bild verliert damit sein topographisches Lokalgepräge sowie viele Einzelheiten, wird aber zugleich allgemeingültiger und leichter zugänglich. Der Bauer erscheint nicht mehr altmodisch. Die ledernen Hosen hat er beiseite gelegt. Nüchtern und friedlich wird er zum Vorbild für seine Standesgenossen. Der Bauer des „Bauernglücks" ist nach wie

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