Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

III. RÉSZ: A KONFERENCIA SAJTÓVISSZHANGJA

Die Diffundicrung und Popularisierung bzw. populäre Zurichtung von Bildsujets zeigte Christa Pieske, Lübeck, am Beispiel von Lithographien, wie sie sich in der gehobenen bürgerlichen Grafikmappc um die Mitte des 19. Jahrhunderts fanden, auf. Herausgegriffen sei der eindrucksvolle, aber charakteristische Umwandlungs­prozeß eines Blattes der erotischen Genregrafik, „La bonne prise", bis hin zum moralisch gesäuberten Bilderbogen „Die gute Prise Doppcl-Mops". Gábor Tüskés und Éva Knapp, Budapest, erarbeiteten neben der Analyse von Herstellung, Verbreitung und Gebrauch eine Systematisierung von Struktur und Ikonographie für Illustrationsserien ungarischer Mirakelbücher der Barockzeit. Da sich mehrere Auflagen solcher Bücher fanden, stellten die Stichserien einen auf­schlußreichen Indikator entweder für die Vermittlung neuer Stilelemente in der Druckgrafik oder für die unterschiedlichen Ansprüche bestimmter Käuferschichten dar. Klang auch dabei schon die Schutzfunktion von Blättern mit biblisch- oder legen­denhaft-religiösen Inhalten an, so war das Referat von Josep Marti i Pérez, Barce­lona, der religiösen Druckgrafik mit ausschließlich apotropäischer Wirkung und Verwendung in Spanien gewidmet. Unter dem Titel „Das Bild in meiner Tätigkeit als Volkskundeforscherin" brachte Klára Csilléry, Budapest, den äußerst spannenden und auf dieser Tagung kaum ver­handelten Aspekt des Umgangs mit Bildern und des spezifischen soziokulturell­semantischen Repertoires zur Bildinterpretation ein. Neben Ulrike Heising-Pilzing, Essen, und Mihály Hoppal, Budapest, kam der ein­zig volkskundliche Beitrag, welcher die Fotografie, speziell die private, erörterte, von E. A. Weinlich, Wien. Dies überrascht, hat sich doch die Fotografie als das pri­vate Bildmedium schlechthin schon spätestens zu Beginn dieses Jahrhunderts eta­bliert gehabt und führte darüber hinaus in den als Volk subsumierten sozialen Milieus das persönliche Bild und die Möglichkeit zu seiner Tradierung überhaupt erst ein. Konnte man zwar eine Häufung von Referaten, die das 19. Jahrhundert behandel­ten, feststellen, eine Tatsache, welche sich korrelieren läßt mit der günstigen Quel­lenlage und mit einer weiteren Popularisierung des Bildes sowie der Bildkultur durch die das Druckverfahren revolutionierende Lithographie, so ist eine ähnliche Wech­selwirkung bei gleichwertigen Ereignissen, wie das Fotografie, Film und Fernsehen darstellen, nicht zu bemerken. Claus-Dieter Rath, Berlin, war dann auch der einzige, der in seinem Vortrag „Bäuerliches Leben im Fernsehen — Fernsehen im bäuerlichen Leben" auf die für das 20. Jahrhundert gewissermaßen symptomatische Institution Fernsehen einging, welche doch unbestritten einen die visuelle Wahrnehmung und Kultur verändernden und prägenden Faktor darstellt. Daß das Medium Film doch nicht thematisiert wurde, lag an einem fehlenden Filmprojektor. Leander Pctzoldt, Innsbruck, zog seinen Vortrag „Zur Problematik der Darstellung von Festbräuchen im Bild am Beispiel eines bäuerlichen Faslnachts­brauches" deshalb zurück. Ernő Kunt, Miskolc, beschloß den Vortragsteil der Tagung, indem er noch einmal das für ihn wesentlichste Ziel dieser Veranstaltung unterstrich, nämlich die intcr-

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