Kunt Ernő szerk.: Kép-hagyomány – Nép-hagyomány (Miskolc, 1990)

I. RÉSZTANULMÁNYOK - Verebélyi Kincső: Népies rajzművészet a XVII-XX. század között

Szenen-Typen, benützten Gegenstände sind minuziös der Wirklichkeit (völlig) entspre­chend, dokumentartig vorgeführt. Dabei sind die geistigen Inhalte mit ausser-künstle­rischen Mitteln ausgedrückt: die wichtigen Personen sind gross und stehen im Vorder­grund, die zusammengehörenden Dinge stehen dicht nebeneinander usw. Die Darstel­lung ist flächenhaft, der Künstler hat keine Mittel, die Räumlichkeit oder die Bewegun­gen wiedergeben zu können. Die Einstellung und Anordnung der Figuren, das Bestre­ben, Porträts zu geben, weisen in der Richtung der Genre-Malerei. Die Haefte zur Wirklichkeit paart sich mit der Bestrebung, typisieren zu wollen. Der die künstlerischen Mittel betreffende Mangel ist durch die Anwendung der im Bild benützten Texte oder international bekannten ikonographischen Gemeinplätze, Thopos, zu überbrückt. Die Hauptmerkmale dieser Werke i<t eben das, dass die Interpretation des Bildes, die Verallgemeinerung des Bildinhaltes nur mit Hilfe der Inschriften bzw. der textuellen Umgebung des Bildes möglich ist. Vorbilder sind oft die Embleme, wo Bild (Pictura, imago) - Inschrift (Inscriptio, motto, lemma) und ein erklärender Text, das sogenante Epigramma (subsciptio, explicatio), miteinander verbunden sind in der Art, dass die symbolhafte Bedeutung sich aus dieser Aufeinanderbezogenheit der Teile ergibt. Es kommt bei den volkstümlichen Darstellungen oft vor, dass der erklärende Teil fehlt, da das illustrierte Buch oder die Mappe, selbst die Handschriftgattung, die Erklärung der einzelnen Illustrationen ergibt. 6. Das selbständige Bild Das Bild ist eine vom Text unabhängige Komposition. Wenige Beispiele sind in Ungarn vor dem XIX. Jahrhundert nachweisbar. Ohne Bilder können wir die schriftli­ehen Hinweise kaum interpretieren. Als Bálint Kis, ein protestantischer Prediger, die Hauseinrichtungen in Szentes in den ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts schilderte, erwähnte auch Bilder, die Märchenfiguren. Adam und Eva, Soldaten mit Pferd, Sterne, oder einen Hahn darstellen und von trockenen Blumen umrahmt waren. Da die Dar­stellungen selbst nicht vorhanden sind, können wir nur vermuten, dass es sich in diesem Falle um druckgraphische Abbildungen handelt. (Siehe: P. Hanák (ed.) Hogyan éltek elődeink?) (Wie lebten einmal unsere Vorfahren?) (Budapest. 1980. 152-153.) Es sind handgezeichnete Bild-Varianten, die entweder mit oder ohne Texte be­kannt sind. Diese Erscheinung lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass möglicherweise alle Varianten bei der Interpretation in Betracht gezogen werden sollten, denn dann erklärt die Geschichte des Textes den Inhalt des am Ende eines Entwicklugsprozesses stehenden einzelnen Bildes. Seit dem Ende des XIX. Jahrhunderts wird die Bildschöpfung volkstümlichen Charakters als naive malerische Tätigkeit gekennzeichnet. In unserer Studie wollten wir eine Skizze über die volkstümliche Zeichenkunst geben. Die genannten Kategorien sind als Arbeitshypothese aufgstellt. da es viele Übergangsfälle gibt, wobei eine scharfe Trennung unmöglich ist. Es sollten nach wei­tere Probleme der Übernahme, des Kopierens, und der Nachahmungen bei den einzel­nen Kategorien und innerhalb der Kategorien ausgearbeitet werden, damit der volks­tümliche Modus der europäischen sogenannten Rahmenthemen in den verschiedenen Epochen klarer vor uns erscheinen. Eine Typologie bzw. Genre-Hierarchie der volks­tümlichen Zeichenkunst kann nur nach weiteren Fallstudien aufgestellt werden.

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