Népi építészet a Kárpát-medence északkeleti térségében (Miskolc, 1989)
Botík, Ján: Lakóházak Szlovákia német nyelvszigetein
STRÁNSKA, D. 1966 K otázce zvysenych staveb na Slovensku. Slovensky národopis 14. 65-122. VEREKA, J. 1974 Kulturni vztahy v lidovém staviteství slovenskych Karpat se zfetelem k byvalé némecké diaspofe. Ludové stavitelstvo v karpatskej oblasti. Bratislava. 57-75. Wohnhäuser in deutschen Sprachinseln der Slowakei Der Verfasser der vorliegenden Studie hat sich mit den in ihren Überlieferungen und Lehren voneinander abweichenden und sich auch sonst voneinander unterscheidenden architektonischen Besonderheiten der vier deutschen Sprachinseln in der Slowakei auseinandergesetzt. Bei den Zipser-Deutschen sind es ausser dem Fachwerk die das Dach tragende Säulenkonstruktion, die zur Strasse hin gebauten, eine geschlossene Reihe bildenden Häuser, der überdeckte, durch ein Tor zu schliessende Durchgang ohne Bodenraum, der laib oder dufert genannt wird, welche die Häuser von denen der umgebenden Dörfer unterscheiden. Von der säulenförmigen Stützkonstruktion kann angenommen werden, dass sie eine ethnische Tradition ist, die die schon während des 12./13. Jahrhunderts hier angesiedelte Bevölkerung von ihrem ursprünglichen Wohnort mit sich brachte und in Oberungarn selbst in Diaspora lebend bis in jüngste Zeit bewahren konnte. Die Bewohner der deutschen Sprachinsel von Körmöcbánya (Kremnica. Kremnitz) waren ursprünglich Bergleute. In ihren Häusern die oftmals fünf oder sechs Wohnungen beherbergten, waren sie jedoch peinlich darauf bedacht, dass jede Familie ihre eigene, wenn auch nur aus einem Zimmer und einer Küche bestehende Wohnung hat. Die Wohnhäuser der Habaner Diaspora werden hingegen andere Probleme auf. In ihnen lebten zahlenmässig viele, oft aus mehreren Familien stammende, beziehungsweise zu einem gemeinsamen Haushalt gehörende, doch auf alle Fälle einander fremde Individuen zusammen. Diese Gebäude unterschieden sich selbst innerhalb einer gegebenen Siedlung von denen der umgebenden, einem anderen Ethnikum zugehörigen Bevölkerung. Die deutsche Einwohnerschaft aus Felső- und Alsöboca (Vysna-, Nizna Boca) in Litauen war zweiachsig, dennoch baute sie sich das Prinzip des Wohn-Stallhauses realisierende Häuser. Dieser Haustyp ist auf alle Fälle als Zeichen einer kulturellen Reminiszenz zu werten und wird so zu einem ethnischen Spezifikum der nicht allzu grossen deutschen Sprachinsel. Es steht ausser Zweifel, dass - abgesehen von einigen Ausnahmen - alle Haustypen in den deutschen Sprachinseln der Slowakei in Bezug auf die Wohnhäuser des sie umgebenden slowakischen Ethnikums zahllose auffallende Unterschiede aufweisen. All dies scheint Grund genug dafür zu sein, die in den architektonischen Traditionen zu Beobachtenden Unterschiede unter anderem auch als ethnisches Spezifikum zu interpretieren. Doch dürfen diese Unterschiede nur in geringem Masse und eher nur anzunehmenderweise als kulturelle Reminiszenz betrachtet werden, als Erscheinungen, die die deutschen Siedler aus ihrer Urheimat als kulturellen Import mitbrachten. Die überwigende Mehrheit an volkstümlichen architektonischen Spezifika hat sich nämlich schon in der neuen Heimat, ohne eine direkte Verbindung zu Urheimat herausgebildet. Wahrscheinlich waren es natürliche, ökonomische und gesellschaftliche Bedingungen, beziehungsweise andere lokale Gegebenheiten, die die Herausbildung dieser Spezifika in erster Linie determinierten. Natürlich entwickelten sich die neuherausgebildeten Kulturerscheinungen nach Verstreichen eines gewissen Zeitraumes zu einem organischen Teil in den Traditionen der Bevölkerung der gegebenen deutschen Sprachinsel und trugen somit einerseits dazu bei, ethno-kulturelle Spezifika zu betonen und andererseits die Baupraxis vielfarbiger zu gestalten. Die Spezifika in der volkstümlichen Architektur in den deutschen Sprachinsel der Slowakei sind Beweise für die kulturelle und ethnische Vitalität dieses Volkes.