Fischl Klára, P.: Ároktő-Dongóhalom bronzkori tell telep (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 4. Miskolc, 2006)

IRODALOM

mittleren Bronzezeit, einzuordnen. Die Funde der späten, eventuell aus der Koszider-Zeit stammenden oben aufgelisteten Fundorte der Hatvan-Kulur, von der üblichen bronzezeitlichen Hauskeramik abgesehen, zeigen keine Ähnlichkeit mit dem hier vorgestellten Fundmaterial. 191 Die nächsten Bewohner von Dongóhalom in Ároktő haben dem Volk der Füzesabony-Kultur 192 angehört. Der Mensch der Füzesabony-Kultur hat 3 Sied­lungsschichten 193 hinterlassen. Über der einschichtigen, in die Hatvan-Kultur einzuordnenden Siedlung auf dem Fundort stand die der Füzesabony-Kultur angehörende 191 Eine Ausnahme ist das Schüsselfragment Nr. 398, dessen Analogie aus dem in die Hatvan-Kultur einteilbaren Fundmaterial der Koszider-Zeit von Szelevény von uns bekannt gemacht und als Importfund der Phase der Füzesabony-Kultur bewertet wurde. 192 Die östliche Grenze der Füzesabony-Kultur verlief entlang der Bäche Eger-Laskó, und von ihrer Einmündung in die Theiß wird die südliche Gebietsgrenze für uns aufgezeichnet. Die Fundorte sind an beiden Ufern der Theiß zu finden, im Westen bildet der Fluss Hortobágy die Grenze, dann wird entlang des Flusses Kraszna das Siedlungsgebiet von der Bevölkerung der Gyulavarsánd-Kultur berührt. Das Gebiet der Kultur erstreckt sich von hier über die Bereg-Tiefebene, das Tal des Flusses Latorca, die Ostslowakische Tiefebene, das Kasschauer-Becken und den Szepesség/Zips hindurch bis den Füßen der Karpaten, den Tälern der Flüsse San und Dunajec. In dieser Arbeit wird der Begriff „Füzesabony-Kultur" nach der ungarischen Terminologie verwendet. Diese materielle Kultur wird also vom Kreis der Ottomány- und Gyulavarsánd-Kulturen abgetrennt. In diesem Sinne fällt der Anfang der Kultur mit dem Anfang der mittleren Bronzezeit nach der Chronologie von Bona zusammen (RBA2), ihr Ende ist mit dem Abschluss der Koszider-Phase gleichzusetzen (RBB1). Nach dieser Auffassung gehören die Landschaften der Flüsse Berettyó und der Hármas-Körös und die rumänischen Fundorte nicht zu ihrem Gebiet. Die materielle Kultur dieser Gebiete wird vom Fundmaterial der Füzesabony­Kultur mit dem Namen Gyulavarsánd-Kultur abgetrennt (allgemeine Zusammenfassung: BANNER-BÓNA 1974; BONA 1975, 121-144; SZ. MÁTHÉ 1988; BÓNA 1992a, 30-32). Die Meinung der sich mit diesem Themenkreis beschäftigenden internationalen Forschung hat T. Bader zusammengefasst (T. BADER 1998). In der internationalen Fachliteratur ist seit neuerem die Bezeichnung Otomani-Füzesabony-Kultur (OFK) zu lesen (OLEXA 1992; BADER 1998, 69, 71, 74; KULTÚRA OTOMANI-FÜZESABONY 1999; MIE.DZY MYKENAMI A BALTIKIEM 2002; KOOS 2003, 301). In dieser Arbeit wird an der Bezeichnung Füzesabony-Kultur festgehalten, weil in den Begriffskreis OFK auch die von uns als Gyulavarsánd-Kultur bezeichnete materielle Kultur hineingehört, die wir von der materiellen Kultur der Füzesabony-Kultur abgegrenzt haben. Der Begriff OFK wird auch auf dem ersten Kartenblatt des Bandes über die slowakischen und polnischen Fundorte der Füzesabony­Kultur verwendet (MIEDZY MYKENAMI A BALTIKIEM 2002, Fig. 1). 193 Die drei Schichten konnten in Schnitt 11-14 beobachtet werden. In der Schnittwand von Schnitt 1 kann man mit Sicherheit nur ein Niveau identifizieren, es ist aber bekannt, dass auf dem Gebiet der Siedlung schon vor der Notgrabung im Jahr 1930 bedeutende Rigolierarbeiten gemacht worden sind. In der Zeit zwischen den zwei Ausgrabungen war der Boden ebenfalls intensiv bearbeitet worden. All diesem folgte die Aushebung der zwei Silogruben, wodurch die einstmalige Schichtenreihe wieder beschädigt wurde. Teil-Siedlung. 194 Es scheint, dass es keine Verbindung zwischen den Fundmaterialien der beiden Siedlungen gibt. Bezüglich der Struktur und der Ausbreitung des Teils der Füzesabony-Kultur stehen uns wegen der begrenzten Größe der Ausgrabung leider keine ausreichenden Informationen zur Verfügung. Das Fundmaterial der Wohnniveaus der Kultur kann in die junge, anders gesagt in die Periode Füzesabony-C eingeordnet werden, die unmittelbar der das Ende der mittleren Bronzezeit signalisierenden Koszider-Zeit vorangeht. Bei der typologischen Auswertung der Funde, die während der ersten archäologischen Untersuchung des Teils (1930) in das Herman Ottó Museum gelangt waren, 195 wurde kein deutlich jüngeres Keramikmaterial gefunden (P. FISCHL 2005; Funde Nr. 483-533), so kann man behaupten, dass das während der zwei Ausgrabungen freigelegte und hier vorgestellte Fundmaterial die jüngste Phase des Lebens der bronzezeitlichen Siedlung gut repräsentiert. Dongóhalom wurde später in der Eisenzeit und während der 11. Jh. als Begräbnisstätte benutzt. Das unmittelbare und fernere (Borsoder Wiesen­landschaft/Borsodi Mezőség) Gebiet des Fundortes von Ároktő-Dongóhalom hat in den Perioden 2-3 der mittleren Bronzezeit dem Wohngebiet der Füzesabony­Kultur genauso angehört wie die Täler der Flüsse Sajó und Hernád. Ein Teil der sich auf diesem Gebiet befindenden Siedlungen, die größtenteils der frühen Hatvan-Kultur angehörten, wurden endgültig verlassen (Gibárt-Földvár, Mezőcsát-Laposhalom, Mezőcsát­Harangdomb, Tiszabábolna-Fehérló tanya, Vatta­Testhalom, Tiszaluc-Dankadomb etc.), auf anderen Siedlungen hat sich auch das Volk der Füzesabony­Kultur niedergelassen (Felsővadász-Várdomb, Alsó­vadász-Várdomb, Mezőcsát-Pástidomb, Polgár-Kiscsősz­halom, Polgár-Ásotthalom, Tiszafüred-Ásotthalom, Fel­sődobsza-Várdomb etc.), bzw. hat seine eigenen ein­schichtigen (Edelény-Ludmilla dülö: KOOS 1982; 1984, 196 Ináncs-Várdomb: KOÓS 1987; 1988a, 197 Nagyrozvágy: KOÓS 1988b; 2003) oder mehrschichtigen Siedlungen angelegt (Füzesabony-Öregdomb: STAN­CZIK 1978; SZATHMÁRI 1990; 1991; 1992). Weil die genaue Schichtenreihe der oben aufgelisteten Fundorte nicht bekannt bzw. nicht publiziert ist, kann nach dem heutigen Kenntnisstand eine der Siedlung von Ároktő ähnliche Analogie (frühe einschichtige Siedlung der 194 Nach der theoretischen zusammenfassenden Arbeit von F. Gogâltan über die Teils soll man die Fundorte mit solchen Schichtenreihe nicht als die gemeinsamen Teil-Siedlungen der Hatvan- und der Füzesabony-Kultur bewerten (GOGÂLTAN 2002, 24-25). 195 HOM Inv. Nr. 53.410.1-221. 196 Das Fundmaterial ist unpubliziert: Herman Ottó Museum Inv. Nr.: 86.14. 1-672. 197 Das Fundmaterial ist unpubliziert: Herman Ottó Museum Inv. Nr.: 92.78. 1-508.

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