Fischl Klára, P.: Ároktő-Dongóhalom bronzkori tell telep (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 4. Miskolc, 2006)
IRODALOM
VORWORT Tell ist ein arabisches Wort, es bedeutet Hügel. In der europäischen Literatur wird es für die Benennung von mehrschichtigen Siedlungen verwendet. Der Ursprung der Entstehung eines Teils - d.h. eines Siedlungshügels - ist, dass eine menschliche Gemeinschaft aus bestimmten natürlichen, sozialen, geistigen oder wirtschaftlichen Gründen über einen langen Zeitraum auf einem gegebenen Ort wohnt. Im Laufe der Zeit werden die Gebäude an demselben Platz immer wieder neu aufgebaut und die Reste des alltäglichen Lebens ringsum abgelagert, so erhöht sich allmählich das Wohnniveau und eine mehrschichtige Siedlung entsteht. Im Karpatenbecken gibt es zwei Perioden, in denen Tellsiedlungen entstanden sind: zuerst während des Spätneolithikums, dann nach dessen Erlöschen ein zweites Mal am Ende der ungarischen Frühbronzezeit und in der mittleren Bronzezeit in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. Während der Bronzezeit lebten auf den Gebieten des ungarischen Tieflandes Völkergruppen, die eine auf Ackerbau gegründete bäuerliche Lebensweise führten. Diese Gemeinschaften haben Dauersiedlungen - Teils - zustande gebracht, die für längere Zeit die wirtschaftlichen und kulturellen Zentren einiger kleinerer Regionen wurden. Auf diese aus ihrer Umgebung sich weithin sichtbar erhebenden Teil-Siedlungen wurde die ungarische Archäologie schon früh aufmerksam, und auf fast allen haben ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Ausgrabungen oder Fundsammlungen stattgefunden. Es waren beliebte Ausgrabungsgebiete, zu Anfang in erster Linie wegen des reichen Fundmaterials, später wegen der Möglichkeiten zu relativ-chronologischen Beobachtungen, die die aufeinander folgenden Schichten boten. Von den ersten erforschten Teil-Ausgrabungen (Tószeg-Laposhalom, Tiszaug-Kéménytető, NagyrévZsidóhalom, Tiszafüred-Asotthalom), die in Verbindung mit dem 1876 abgehaltenen Archäologischen und Anthropologischen Kongress in Budapest gemacht worden waren, haben die kulturellen Einheiten der Teil-Siedlung von Tószeg-Laposhalom mit ihrer fast 5m betragenden Schichtendicke das kulturelle Bild und die Verhältnisse der Bronzezeit im Karpaten-Becken für längere Zeit bestimmt und die Forschungsrichtung maßgebend beeinflusst. Trotz der zahlreichen Teil-Ausgrabungen der letzten Jahre weiß man bis heute wenig über die Gründe des Entstehens dieser Siedlungen und über deren inneren Aufbau. Seit dem Ende der 1960er Jahre haben István Bóna und Ilona Stanczik die genaue Methode der schichtenweise erfolgenden Freilegung der Teil-Siedlungen ausgearbeitet und angewendet. Das hat die Ausgrabungen zwar verlangsamt, aber die dadurch gewonnenen Erkenntnisse haben den Quellenwert der Fundmaterialien weiter wachsen lassen. Im Rahmen des 1970 begonnenen Tell-Erforschungsprogramms und auch darauf folgend an zahlreichen bronzezeitlichen Fundorten liefen kleinere und größere Ausgrabungen (Bakonszeg-Kádárdomb, Berettyóújfalu-Szihalom und -Herpály, Esztár-Fenyvesdomb, Füzesabony-Öregdomb, Gáborján-Csapszékpart, Jászdózsa-Kápolnahalom, KlárafalvaHajdova, Polgár-Kenderföld, Tiszaug-Kéménytető, Tószeg-Laposhalom, Törökszentminklós-Terehalom, Túrkeve-Terehalom usw.). Die Siedlungen wurden hauptsächlich vertikal mit kleinen Sonden erforscht. Wegen der großen Menge des Fundmaterials stießen die Inventaraufnahme und auch die Lagerung bald auf Schwierigkeiten. Die quellenveröffentlichenden Aufarbeitungen und Publikationen - abgesehen von ein, zwei Ausnahmen - stagnierten in den meisten Fällen, in den letzten Jahren entstanden eher nur Teilpublikationen. Der Grund dessen ist in erster Linie, dass die Methodik der schichtenweise erfolgenden Aufarbeitung des in enormen Mengen vorhandenen Fundmaterials und auch der wichtige Informationen tragenden Dokumentationen der Siedlungsbefunde und des Siedlungsaufbaus noch nicht genau ausgearbeitet ist. Nándor Kalicz und István Bóna haben vor mehr als 30 Jahren in ihren Monographien über die frühen und mittleren bronzezeitlichen Kulturen in Ungarn in Fundort-Listen - unter anderem - auch die Fundorte der Teils zusammengestellt. Bei dieser Gelegenheit