Simon Zoltán: A füzéri vár a 16-17. században (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 1. Miskolc, 2000)

DIE BURG FÜZÉR IM 16.-17. JAHRHUNDERT

auch mit Hilfe archäologischer Methoden zu untersuchen sind. Leider trifft diese Feststellung jedoch nur auf die Keramik zu, denn Metallgegenstände sind im Fundmaterial kaum vertreten. Eine wichtige Feststellung war die, daß der flache Topf unter den Kochgefäßen hier selbst im 17. Jahrhundert noch so gut wie unbekannt war. Die tiefen Töpfe stellte man, den Schriftquellen zufolge, zum Kochen auf ein Eisengestell. Sehr gering ist auch der Anteil der Deckel im Fundmaterial. Vermutlich wurde ein Deckel für mehrere Gefäße verwendet. Im allgemeinen kann man sagen, daß die glasierte Gebrauchskeramik in den Schichten des 16. Jahrhunderts fast gänzlich fehlt, und auch in der Trümmerschicht des 17. Jahrhunderts beträgt ihr Anteil lediglich 10 Prozent. Charakteristisch für die unglasierten tiefen Töpfe sind grobkörniges Material und eine relativ dicke Wandung. Ihre Randform ist archaisch, ihre Verzierung erschöpft sich in flachen Rillen, die an der Schulter umlaufen. Da dieser Typ den größten Teil des Fundmaterials ausmacht, muß angenommen werden, daß solche Gefäße zu den profansten, verbreitetsten und billigsten Keramikartikeln gehört haben. Sehr wahrscheinlich gelangten sie aus einer nicht allzu entfernten Gegend nach Füzér, denn ihre Material ähnelt dem Material der gewiß früher gebräuchlichen Haushaltskeramik. Demnach dürften sie aus Werkstätten stammen, welche die Gegend traditionell mit Töpferwaren versorgten. Gefaßfragmente aus rotem, feinerem Material und mit dünnerer Wandung sind ausschließlich aus der Trümmerschicht bekannt. Sie vertreten allem Anschein nach die jüngere Generation. Das Bild ändert sich erst mit dem Erscheinen der dünnwandigeren, feineren Gefäße, die außen mitunter schon - wenn auch weiterhin nicht allzu originell - bemalt verziert sind. Doch auch diese dürften kaum früher als Ende des 16. Jahrhunderts, zusammen mit den ersten glasierten Gefäßen, nach Füzér gelangt sein. Die in Dekor (und Randform) mit den innen glasierten, außen unglasierten und bemalten übereinstimmenden Gefäße erschienen vermutlich zur gleichen Zeit wie letztere; zwischen ihnen mag eher eher eine Preisdifferenz, denn ein chronologischer Unterschied bestanden haben. Die Verzierung der bemalten Töpfe ist ziemlich einförmig: Sie erschöpft sich in einer an der Schulter umlaufenden roten (seltener weißen) Wellenlinie oder einem einfachem Streifen. Dem in der Fachliteratur als äLeinentöpfeö bezeichneten Typ begegnet man im Fundmaterial von Füzér nicht, die physikalischen Anforderungen dieser Gefäße (Feuerfestigkeit) erfüllen die hiesigen glasierten Töpfe allerdings. Die Merkmale der innen glasierten Gebrauchskeramik sind das feine Material, die dünne Wandung, die Verwendung von grüner, gelber und brauner Glasurfarbe sowie fallweise die Bemalung der Außenseite des Gefäßes. Solche Funde sind nur aus den Schichten des 17. Jahrhunderts bekannt. Ein weitere bemerkenswerter Umstand ist, daß unter den Kochgefäßen keine innen und außen glasierte Keramik vorkommt. Diese findet man nur als Zier- bzw. Tafelkeramik. Mit interessanten Angaben dienen die Wirtschaftsaufzeichnungen bzw. Rechnungsbücher von Füzér aus dem 17. Jahrhundert. Sie informieren darüber, welche Märkte aufgesucht wurden, welche Produkte (unter anderem Kochgefäße) und zu welchem Preis dort erhältlich waren. Im Falle des Tafelgeschirrs ist mit einem höheren Anteil der Holzgefäße (Holzteller, Holzpokale) zu rechnen, selbst wenn man von diesen bislang keine archäologischen Spuren fand. Dementsprechend gibt es im Fundmaterial nur wenige Teller und Becher. Die Mehrzahl der Teller ist unverziert, mit gelber Bemalung innen und grüner Bemalung am Rand. Bei den wenigen bekannten Keramikbechern handelt es sich um unglasierte Stücke und ein Exemplar ziert

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