Simon Zoltán: A füzéri vár a 16-17. században (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 1. Miskolc, 2000)

DIE BURG FÜZÉR IM 16.-17. JAHRHUNDERT

DIE BURG FÜZÉR IM 16.-17. JAHRHUNDERT Das Buch arbeitet die Informationen verschiedener - in erster Linie historischer und archäologischer - Quellen über die letzten 176 Jahre des Lebens der im Nordosten Ungarns gelegenen mittelalterlichen Burg Füzér auf, und zwar mit dem besonderen Schwerpunkt Alltagsleben. Ein Vergleich der Schlußfolgerungen, die sich aus den beiden unterschiedlichen, einander an vielen Punkten ergänzenden Quellentypen ableiten lassen, kann ein weitaus differenzierteres Bild von den Merkmalen des untersuchten Zeitalters ergeben. Die Burg wurde Anfang des 13. Jahrhunderts vermutlich für einen Zweig des Geschlechtes Aba errichtet. 1235 ging sie durch Kauf in königlichen Besitz über. In den 1260er Jahren war sie einer der Schauplätze des bewaffneten Konflikts zwischen König Béla IV. und dessen Sohn, Herzog Stephan, der sie als König Stephan V. 1270 den Mitgliedern des Geschlechtes Rosd schenkte. Ende des 13. Jahrhunderts kam sie sehr wahrscheinlich unter die Oberhoheit von Amadé Aba, des Grundherren dieser Gegend. Nach 1312 war sie erneut Königsburg und wurde 1389 schließlich als Schenkung Sigismunds von Lu­xemburg den Mitgliedern der Familie Perényi übergeben, die sie als Schatzkammer verwendeten. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verschlechterte sich das Verhältnis der Familie Perényi zum Königshaus erheblich, so daß die Burg in den 1470er Jahren vorübergehend wieder von der Krone verwaltet wurde. Doch schon 1489 findet man sie erneut in deren Besitz. Nach dem Aussterben der Familie Perényi im Jahr 1567 wurde die Burg Eigentum der Familie Báthori zu Ecsed, und nachdem diese ebenfalls ausstarb, ging sie 1605 in den Besitz der Familie Nádasdy über. Allerdings nur noch als Zentrum eines fern vom Stammsitz der neuen Eigentümer gelegenen, weniger bedeutenden Grundbesitzes. Dementsprechend verlor die von Kriegsereignissen umgangene Burg nach und nach an Bedeutung. Die Bathoris ließen im Dorf unterhalb der Burg einen Adelssitz bauen. Zur Zeit der Familie Nádasdy geriet zunächst ein großer Teil des Grundbesitzes und später dann sogar die Burg in die Hände von Pfandbesitzern. Der letzte Pfandbesitzer, Ferenc Bónis, nahm ­zusammen mit dem eigentlichen Besitzer, Ferenc Nádasdy - an der Wesselényi­Verschwörung teil, weshalb man die Burg 1670 der Kammer unterstellte. Und da zu befürchten war, daß die Burg, die damals schon jede ihrer früheren Funktionen verloren hatte, den die Staatsmacht gefahrenden Rebellen in die Hände fällt, wurde sie 1676 von königlichem Militär in Brand gesetzt. Seit 1992 unterliegt die Burg - nach einer kurzen, aber umso erfolgreicheren Erforschung im Jahr 1977 - kontinuierlichen archäologischen Untersuchungen. Die Aufarbeitung beruht auf den Ergebnissen der bisherigen archäologischen Forschungen und dem sehr reichen Schriftquellenmaterial des 17. Jahrhunderts (Inventarien, Wirtschaftsaufzeichnungen). Einem kürzeren, die unmittelbare Umgebung der Burg behandelnden Abschnitt schließt sich die eingehende Untersuchung der ehemals in der Burg stehenden Gebäude an, wobei wir die über die jeweiligen Einheiten zur Verfügung stehenden historischen Quellen mit den archäologischen Beobachtungen verglichen. Auf diese Weise konnte auch die Baugeschichte der Festung skizziert werden. Der früheste - aus der ein Gebiet mit unregelmäßigem Grundriß umgebenden Burgmauer und dem Wohngebäude an der SW-Ecke bestehende - Zustand änderte sich erst im 15. Jahrhundert. Erste Stufe dieser Veränderung war die Erweiterung des südlichen Palasttraktes durch den Bau einer Kapelle, eines Torturmes sowie des daran anschließenden Wirtschauftsgebäudetraktes. In den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts errichtete man vor der Südseite der Burg eine neue, spätgotische Kapelle und

Next

/
Oldalképek
Tartalom