Simon Zoltán: A füzéri vár a 16-17. században (Borsod-Abaúj-Zemplén megye régészeti emlékei 1. Miskolc, 2000)

DIE BURG FÜZÉR IM 16.-17. JAHRHUNDERT

eine eingekämmte Wellenlinie. Die Zahl der Glasbecher- und Pokalfragmente ist verschwindend gering. Den Typ der zur Aufbewahrung verwendeten Tafelgefäße vertreten einige Flaschenscherben, ein Fragment von einer Glaskanne und sehr wenige Tonkrüge. Nur drei der Stücke lassen sich ausgesprochen der Zierkeramik zuordnen: der Rest von einem Krug mit Erdbeermuster, das Fragment eines streifenglasierten Kruges bzw. von einem auf farbloser Grundglasur mit buntem Blumenmuster verzierten Krug. Herausragend unter den Eßbesteckfunden sind eine zweizinkige Gabel und ein kleiner Silberlöffel. In der Zusammenfassung lassen wir noch einmal die ehemaligen Funktionen der Burg Revue passieren. Wie sich feststellen läßt, hatte die Burg ihre strategische Bedeutung im 16.-17. nahezu vollständig verloren. Von den Routen der Kriegszüge lag sie weit entfernt und war somit nicht in der Lage, diese zu beeinflussen. Entgegen ihrer relativen Wehrhaftigkeit hätte sie der Belagerung durch eine größeres Heer wohl kaum standhalten können. Erwiesen hat sich ferner, daß die auch Burg nicht imstande war, die zu ihr gehörenden Gutsbesitzungen vor den Angriffen von Truppen, die in der Gegend von Zeit zu Zeit Streifzüge unternahmen, oder gar vor den nur unzureichend bewaffneten äRebellenö zu schützen. Zur Zeit der Familie Perényi, deren Stammsitz in der Nähe lag, wäre die Festung vielleicht noch als Refugium in Betracht gekommen, aber später gibt es für eine diesbezügliche Nutzung keinerlei Anzeichen. Als %Verwahrungsort von Wertgegenständen fungierte die Burg ebenfalls nur bis 1670. Während sie bis 1567 ausgesprochen als Schatzkammer diente, bewahrte man später nur noch kleinere Werte, überwiegend Feldfrüchte, darin auf, und nach 1670 auch das nicht mehr. Als ständiger Wohnsitz diente die Burg ihren Eigentümern nie. Die Familie Perényi hatte seinerzeit zwar noch Veränderungen zu Repräsentationszwecken veranlaßt. Doch diese sind, was ihr Niveau anlangt, bei weitem nicht mit den Umbauten zu vergleichen, die zur selben Zeit in den tatsächlichen Residenzen der Familie erfolgten. Vermutlich sollten sie den Eigentümern für den Fall, daß diese doch gezwungen wären, sich zeitweilig dorthin zurückzuziehen, nur ein Mindestmaß an Bequemlichkeit gewährleisten. Im Falle der Familien Báthori und Nádasdy kam die Burg dann noch nicht einmal mehr als Übergangsquartier in Betracht. Diese von historischen Quellen gut dokumentierte, immer rascher voranschreitende Abwertung spiegelt sich auch im archäologischen Fundmaterial wider. Luxusgegenstände kamen kaum zum Vorschein, und das wenige, was man fand, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Für die spätere Zeit ist das Bestreben nach möglichst geringem Kostenaufwand (selbst im Falle der Kachelöfen) bzw. die Armut kennzeichnend. Alles in allem war der Untergang der nach und nach jede ihrer Funktionen verlierenden Burg gesetzmäßig. Im Anhang des Buches sind die bislang unveröffentlichten und als wichtig erachteten Quellen zu finden.

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