Vida Gabriella: A miskolci fazekasság a 16-19. században (Officina Musei 8. Miskolc, 1999)

VOLKSTÜMLICHE KERAMIK AUS MISKOLC

Verzierung in Sárospatak, Miskolc, Tiszafüred, Ónod und gerade in Mezőcsát und Debrecen erhalten blieb. Als Gegenbeispiel soll Eger und Pásztó dienen: in beiden Städten belegen Funde die Anwesendheit des Stils in d. 16-17. Jh. Wegen der katholischen Mehrheit und der Verbreitung des von der katholischen Kirche unterstützten Barocks ist dieser Stil hier ab dem 18. Jhd. nicht mehr anzutreffen und es ist auch nicht von ungefähr, daß der Heves Stil gerade hier in der Mitte d. 19. Jh. aufblühen soll. Die großen gesellschaftlichen Änderungen d. 18. Jh. betreffen natürlich die Marktflecken der Tiefebene auch: die vorher hinsichtlich der Konfession und der leitenden Schicht homogene Bevölkerung wird von den Ansiedlungen nach der Türkenherrschaft und der Niederlage des Rákóczi-Freiheitskampfs umgestaltet. Im Komitat Borsod gab es kaum eine Ortschaft, wo nicht Slowaken oder Ruthenier angesiedelt wurden. In den nördlichen Komitaten wurden ganze Ortschaften aus gemischt bewohnten Gebieten von Oberungarn besiedelt. Infolge verlor der reformierte Adel seinen Einfluß in mehreren Städten, unter ihnen auch in Miskolc. Im 18. Jh. bekam die bleiglasierte Keramik Konkurrenz durch die Einfuhr der aufkommenden und immer billiger werdenden Steinzeuge, Porzellane und Steingüter aus Westeuropa und durch die ersten Keramikmanufakturen in Ungarn (z. B. in Pongyelok). Käufer der Irdenware blieben die Bauern der Dörfer und die Armen der Städte. Diese gesellschaftliche Umwälzung und wirtschaftliche Änderung vollzogen sich überall bis zum Beginn d. 19. Jh. Etwa zu dieser Zeit verschwanden in den größeren Städten die mit Malhorn oder mit Sgraffitotechnik bemalten Gefässe auf weißem Grund und mit Pflanzenornamentik und mit braunen oder roten Konturen, die Töpferzentren begannen eigene Dekorstile zu entwickeln. Die Herkunftsorte der nach Miskolc ziehenden Gesellen verdeutlichen eine Wanderung der Gesellen vom Norden nach Süden. Diese Tendenz wirkte während der ganzen Geschichte der Zunft. Die Gesellen aus dem Norden wurden dann zum Meister und siedelten sich an. Die Töpferei von Miskolc wurde stark vom Norden her beeinflußt. Aus den Forschungen von Román János weiß man, daß das Gleiche in der ersten Hälfte d. 19. Jh. in Sárospatak passierte durch die Töpfer aus der Gegend Ungvár, Munkács. Die Unterlagen der Zunft beweisen, daß diese Wanderung am weitesten nach Süden bis zur Linie Miskolc-Ónod reichte. Bis hier wanderten auch die aus dem Komitat Gömör (heute zum kleineren Teil Ungarn, zum größeren Teil Slowakei, Gemer) stammenden Gesellen. Diese ausgeprägte und starke Wanderung änderte den Stil beider Zünfte. In den Zünften, wo sie hinreichte, also nördlich der Miskolc-Ónod-Linie, verschwand die Sgraffitotechnik, und statt mit Malhorn wurde mit Pinsel dekoriert. Statt Grundfarbe zu verwenden, wurde nunmehr mit Mangansuperoxid schwarz-dunkelbraun engobiert. Neue Farben, z. B. Blau tauchten auf. Neue Motive wurden auf die Gefäße gemalt: Rose im Profil mit großen Blättern, zweifarbige Traube mit je 3 pinselgemalten Blättern, im allgemeinen Blüten mit großer Oberfläche. Die Sträuße wurden in ihre Elemente aufgelöst, in regelmäßiger Wiederholung von 1-2 Elementen. Die Elemente wurden weniger dafür die Oberfläche größer. Ein Motiv wurde symmetrisch geteilt mit 2, gegcbenfalls 3 Farben gemalt. Die Töpferprodukte aus Miskolc aus der zweiten Hälfte d. 19. Jh. sind kaum von denen aus Gömör zu unterscheiden, und ein starker Einfluß kam auch aus Sárospatak. Die zwei nördlichen Stilrichtungen ähneln einander stark in den Kompositionsprinzipien und der Farbgebung. Die Töpferzunft von Miskolc war vom Anbeginn bis 1872 eine provinzielle Organisation niedriger Mitgliederstärke und von niedrigem Entwicklungsniveau. Die Tätigkeit der Fretter in der Stadt konnte nicht verhindert werden, es gab auch

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