A Miskolci Herman Ottó Múzeum Közleményei 6. (Miskolc, 1964)

Neuere Menschenförmige Urnen der Péceler Kultur in Center

NEUERE MENSCHENFÖRMIGE URNEN DER PÉCELER KULTUR IN CENTER 1958 waren beim Straßenbau in Center und dann bei der Fundrettung von Nándor Kalicz sieben Brandgräber der Péeeler Kultur zutage gekommen. Das dritte Grab enthielt drei menschenförmige Urnen. Der Fundort liegt am Aus­läufer des Köfej genannten Berges, der im Zuge des Straßenbaues durchschnitten worden war. In der Seite des Durchschnittes, ungefähr zwei Meter über dem Straßenniveau und 2,6 m tief unter dem Gipfel der Anhöhe hatten Regengüsse im Sommer 1963 eine neuere Brandbestattung herausgespült. Die Fundrettung verdanken wir László Dobosy, einem Mitglied des Freundesringes des Museums von Özd, der das Grab entdeckte, freilegte und die Funde dem Herman Ottó Museum übergab. Das Grab enthielt eine menschenförmige Urne mit Leichenbr-and und eine Schale mit durchbrochenem und mit Punktreihen verziertem Fuß. Den kulturellen und historischen Hintergrund der menschenförmigen Ge­fäße in der Péeeler Kultur hatte Nándor Kalicz in seiner grundlegenden Arbeit über die anatolischen Beziehungen der Péeeler Kultur eingehend geschildert. Das nun zum Vorschein gekommene Grab mit der menschenförmigen Urne liefert neue Beiträge zu den bisherigen Erkenntnissen von Nándor Kalicz. Bei dem formalen Vergleich der menschenförmigen Urnen von Troia und Center erwähnt N. Kalicz, daß bei den Gefäßen von Center — im Gegensatz zu denen von Troia — die Augenbrauen fehlen. N. Kalicz vertritt die Ansicht, daß die waagrechte Rippe, die den Kopf von dem Kopfschmuck trennt, der Augen­braue entspricht. Im Besitz der neueren Urne aber sind wir anderer Meinung, denn bei dieser menschenförmigen Urne sind sowohl die Augenbrauen als auch die horizontale Rippe vorhanden. Bei den 1958 gefundenen Urnen diente diese Rippe nicht als Ersatz für die Augenbrauen, sie gehört vielmehr zum Kopfsch­muck, der gleichzeitig den Deckel der Urne bildet. Dies wird durch die jüngst geborgene Urne bestätigt, bei der sich die horizontale Rippe des Kopfschmuckes auch an den Seiten des Gefäßes fortsetzt. Dies können wir — obwohl weniger ausdrücklich betont — auch bei der kleinen Urne beobachten. Das Fehlen der Augenbrauen bei den früher gefundenen menschenförmigen Urnen von Center könnte damit erklärt werden, daß man bei ihrer Anfertigung gewisserma­ßen Abstand von den anatolischen Vorformen genommen hatte, während das jüngst gefundene Gefäß noch eine getreuere Nachbildung der Urform ist. Als ein Merkmal, das die menschenförmigen Urnen von Center von den troianischen Gefäßen unterscheidet, erwähnt N. Kalicz das Besenstrichmuster der in Center geborgenen Gefäße, während die anatolischen Vorformen eine glatte Wandung haben. Die neu hinzugekommene Urne ist aber — im Gegensatz zu den früher ge­fundenen — glatt, unverziert. Das Brandgrab von Center, aus dem die neueste menschenförmige Urne ans Tageslicht gefördert wurde, bestärkt nur noch mehr die Verknüpfungen, die zwischen den menschenförmigen Gefäßen von Center und ihren südlichen Vorbildern bestehen. Die an der Fundstelle geplanten Ausgrabungen werden offenbar unsere bisherigen Beobachtungen mitvielen neuen Erkenntnissen bereichern. T. KEMENCZEI

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