Németh Györgyi szerk.: Manufaktúrák Magyarországon 2. Industria et Societas 1. Manufaktúrák és kora tőkés ipari kisvállalkozások. Sátoraljaújhely, 1991. október 3-4. (Miskolc, 1994)
KLUSCH, Horst: Siebenbürgisches Steingut und Steingutmanufakturen im 19. Jahrhundert
kem mit Schablonen auf der Töpferscheibe abgedreht (in Batiz wurden Schablonen aus Metall und auch aus geschliffenem Glas gefunden). Kleinere Sonderbestellungen wurden auf der Töpferscheibe aufgedreht. In Keramikkapseln die man auch in Batiz herstellen konnte - wurden die Gefäße oxidierend oder: reduktionell gebrannt. Auch feuerfeste Schmelztiegel für die Zuckerfabriken fertigte man dort an. Der Glasurbrand (Bleiglasur) schloß die Produktion ab. Die Steingutgefäßformen sind im 19. Jahrhundert genau so mannigfaltig wie auch in Mitteleuropa. Dazu gehören Kaffeeschalen mit Henkel und eingegossenem Fuß, henkellose Mokka-Schalen, Kaffeemaschinen, Kaffeekännchen, Henkeltassen und Untertassen, einfache Teller, Zierteller mit allegorischen Figuren in Rachrelief auf Spiegel oder Fahne -aus der Form gepreßt - sowie Konfektteller mit breitem, gitterartig oder in Spitzbogenform oder flechtartig durchbrochenem Rand. Ebenso stellte man her Teller mit barock geschwungenem Rand, Obstteller, Kännchen, Rahmtöpfchen, Pfannenformen mit Griff auf drei Füßen, Fruchtkörbchen mit hoher, flechtartig durchbrochenen Wandung, Essig- und Ölbehälter, Streusandbüchsen, Zuckerdosen, Saucieren, Tabakdosen, Tintenzeug, Vasen, Apothekergefäße u. a. Trotz Vielfalt von Formentypen, die fast allen Steingutmanufakturen aus Siebenbürgen eigen sind, gibt es auch typische Merkmale, nach denen die Erzeugnisse einer bestimmten Manufaktur zugeordnet werden können. Das Tafelgeschirr aus der Manufaktur Klausenburg wurde mit der Marke „Klausenburg" auf der Unterseite des Gefäßes versehen. Die meisten Gefäße haben einen gelblich-weißen Ton, ohne Bemalung unter farbloser Glasur, einige Teller haben im Spiegel ein Rundmedaillon mit einem dreiblütigen Blumensträußchen. Ein Zierteller trägt im Spiegel um eine allegorische Figur die Worte: „HODIE MIHI CRAS TIBI", ein Dekor, den wir auch auf einem Hermannstädter Steingutteller antreffen, " mit der Marke „Hermannstadt". Auf den Kronstädter Gefäßen finden wir auf der Gefaßunterseite eine eingepreßte Krone, darunter eine „2" oder ein eingerahmtes Monogramm „JS" mit der Ortsbezeichnung „KRONSTADT". Kennzeichnend für Kronstadt sind blau gemalte dichte Blumensträuße mit je einer oder zwei Rosen zwischen dünnen blauen Linien, die die Ränder der Gefäße einfassen. Dazu gehören auch Obstteller mit violett gefärbtem Anguß, die in Flachrelief aus der Form gepreßte Traubenblättcr, auch Eichenlaubranken als Dekor haben. Alle Kronstädter Gefäße sind gelblich-weiß und derber in der Ausführung. Die Waren aus der Manufaktur Gurghiu haben auf der Unterseite die Marke „Görgeni" oder umrahmt „Görgcny", selten auch mit einem Begleitbuchstaben „C". Der gebrannte Ton hat eine grau-gelbe Farbe, darüber eine gelblich-weiße Glasur. Die Teller sind mit roten oder blauen Strichen verziert und der Tellerspiegel zeigt ein Rosenbukett mit orange und blauen Blümchen und grünen, schwarz konturierten