Németh Györgyi szerk.: Manufaktúrák Magyarországon 2. Industria et Societas 1. Manufaktúrák és kora tőkés ipari kisvállalkozások. Sátoraljaújhely, 1991. október 3-4. (Miskolc, 1994)
KLUSCH, Horst: Siebenbürgisches Steingut und Steingutmanufakturen im 19. Jahrhundert
SIEBENBÜRGISCHES STEINGUT UND STEINGUTMANUFAKTUREN IM 19. JAHRHUNDERT HORST KLUSCH Siebenbürgen, ein kleines, zeitweilig selbständiges Fürstentum im Karpatenbogen, mit einer Bevölkerung zu Beginn des 19. Jahrhunderts von 60% Rumänen, 29% Ungarn und Szeklern und 10% Deutschen 1 - Siebenbürger Sachsen - verzeichneten Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts einen Rückgang des Wirtschaftslebens. Als Gründe dafür können angeführt werden: - eine rückständige Landwirtschaft; - allgemeine Auflösung und Niedergang der Zünfte; - ungünstige österreichische Wirtschaftsplanung. 2 Als Siebenbürgen nach einem jahrhundertealten Kampf mit den Tataren und Türken unter die Herrschaft der Habsburger kam, begann für dieses kleine Fürstentum eine neue Leidenszeit. Die österreichisch-ungarische Monarchie brach den letzten Unternehmungsgeist der Handwerker und Handelsleute in dem Bemühen, sie ihrem Gesamtorganismus einzugliedern. Als dies vollständig gelungen war, scheiterten die Pläne der Regierung. Grund dafür war der österreichische Staatsbankrott (1811). Die Preise stiegen, Hungersnot und Pest forderten ihre Opfer, verzweifelt flüchteten Handwerker in die benachbarten rumänischen Fürstentümer. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts waren alle siebenbürgischen Gewerbezweige in ihrer Existenz gefährdet. Beim siebenbürgischen Töpferhandwerk kommt noch hinzu, daß Metall- und ausländische Porzellengefäße die irdenen immer mehr verdrängten. Die Verdienstmöglichkeiten der Töpfergesellen gingen zurück, ihr Wochenlohn stand weit unter dem anderer Handwerker. Ein Vergleich des Wochenlohns der Gesellen von 39 verschiedenen Gewerbezweigen ergab, daß der Töpfergeselle erst an 30. Stelle eingeordnet werden konnte. Abwanderungen in andere Handwerkszweige war eine Folge dieser Noüage. 3 Dieses ist auch der Grund, weswegen die zahlreichen Steingutmanufakturen sich in Siebenbürgen nicht aus dem einheimischen Töpfergewerbe entwickelt hatten, sondern, dem Gesetz der freien Marktwirtschaft zufolge, der