Szabadfalvi József - Viga Gyula szerk.: Árucsere és migráció / a Tokajban 1985. október 28-29-én megrendezett tanácskozás anyaga (A miskolci Herman Ottó Múzeum néprajzi kiadványai 18. Miskolc, 1965)

Szabadfalvi József: A pásztormigráció mint kultúrközvetítő

Die viehzüchtenden Völker oder die sich damit beschäftigenden Gruppen verfügen über eine gewisse materielle und geistige Kultur, welche sie im Zuge ihrer Wanderungen matürlich mit sich nehmen. Gleichzeitig begegnen sie - im Laufe der Migration — Völ­kern mit ähnlicher oder anderer Beschäftigung, anderem Wissen, Verhalten, also ähnlicher oder anderer Kultur. Während der Begegnung und während dem kürzeren oder längeren Beisammensein machten sie sich gegenseitig mit ihrem Leben und ihrer Kultur bekannt und von den Kulturelementen, die ihnen entsprechen, schauen sie sich einzelne Teile ab und übernehmen sie. Diese bewahren sie für kürzere oder längere Zeit auch, oder integ­rieren sie dauerhaft in ihre Kultur. Zur Illustration der obigen These führt der Autor, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, zehn Daten an: Den Kommondor genann­ten, großen, Bewachungsfunktionen ausübenden Hütehund haben die im 13. Jahrhundert nach Ungarn eingesiedelten Rumänen heimisch gemacht. Vom 13-14. Jahrhundert an wirketen die in die Hochgebirgsgebiete der Karpaten gesiedelten Vlach -Hirten in erster Linie auf die ungarische Schafsmilch-Verarbeitung underen Terminologie ein. Das Me­riono - Schaf gelang vom Ende des 18. Jahrhunderts aus Westeuropa in das Karpat­becken. Mit diesem kamen von Westen auch Schäfer, welche von Wirkung auf die Kultur der Gegenstände der Schäferei, auf die Volkskunst und auf die Technik der Züchtung waren. Im 15-16. Jahrhundert wurden sehr viele Rinder aus dem goßen ungarischen Tiefland auf die Märkte in Süd-, West- und Nordeuropa getrieben. In Mähren war ein traditioneller Rastplatz wo sie dabei manchmal sogar Wochen verbrachten. In dieser Gegend bürgerten sich sehr viele ungarische, mit der Rinderzucht in Verbindung stehende Worte ein. Von Mittelalter an gab es in Ungarn zwei alte Schweinerassen. In Transdanu­bien das sogenannte Bakonyer Schwein (bakonyi sertés), in Ostungarn das Szalontaer Schwein (szalontai disznó). Sie wurden unter extensiven Bedingungen in praktisch halb­wilden Herden gezüchtet, für ihre Fütterung wurde kaum gesorgt. Im 17—18. Jahrhun­dert erscheint in Nordostungar das sogenannte Polnische Schwein (lengyel disznó). Sie wurden auf die Südabhänge der Karpaten in die Eichen- und Buchenwälder zur Füt­terung getrieben. Von der Balkanhalbinsel gelangte vom Ende des 18. Jahrhundert ein Fettschwein in unsere Heimat, aus dem die Mangalica-Rasse gezüchtet wurde. Die inten­siven Fleischschweine gelangten vom Ende des 19. Jahrhunderts an. Eher aber noch im Laufe des 20. Jahrhundert nach Ungarn. Die immer neuen Rassen machten immer andere und andere Haltungsweisen, Fütterungsmethoden und Gebäude heimisch. József Szabadfalvi 56

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