Szabadfalvi József - Viga Gyula szerk.: Árucsere és migráció / a Tokajban 1985. október 28-29-én megrendezett tanácskozás anyaga (A miskolci Herman Ottó Múzeum néprajzi kiadványai 18. Miskolc, 1965)

Lukács László: Vándorkereskedelem a Mezőföldön

Deutschland, Böhmen und Österreich. Unter der Monachie gab es in Wien eine eigene Mórer Weinstube. Allein aus Mór wurde im 19. Jahrhundert jährlich eine Weinmenge über 50 000 hl ausgeführt. Die Dorfbewohner der Großlandschaft trugen das Obst zu den Märkten der umliegenden Ortschaften. So erschienen in der Zwischenkriegszeit die ver­schiedenen Obstsorten aus Csókakő regelmäßig auf dem Markt von Székesfehérvár. Aus entlegenen Dörfern kamen oft die Käufer mit Wagen in diese Dörfer und fuhren das Obst nach Hause. Im Bereich der Viehzucht war die Schäferei mit den meisten Wanderungen ver­bunden. Auch die im Viehhandel tätigen Bauern suchten die Märkte umfangreicher Gebiete auf. Die Viehhändler der Dörfer aus der Gegend von Székesfehérvár brachten Jungvieh oder Rinder minderer Qualität aus dem Bakonyer Wald oder den Gebieten östlich der Donau. Diese wurden aufgefüttert und sodann für höhere Preise auf den Märkten von Székesfehérvár, Bodajk, Mór, Kisbér, Lovasberény, Csákvár, Seregélyes und Sárosd verkauft wurden. Die wichtigsten Marktorte der Großlandschaft waren Székesfehérvár (Stuhlweißen­burg) und Veszprém. Die fünf Jahrmärkte von Székesfehérvár waren tatsächlich von landesweiter Bedeutung, während die Wochenmärkte an Mittwoch und Samstag innerhalb der Großlandschaft hervorragten. Erwähnenswert sind vor allem die Pferde und Kram­märkte. In Veszprém fanden jährlich vier Jahrmärkte statt. Der Wochenmarkt am Freitag war in bezug auf Getreide viel wichtiger. Die Märkte zogen auch die verschiedenen Wan­dergestalnen heran. Auf den Märkten von Székesfehérvár waren vor dem ersten Weltkrieg die aus Oberüngarn kommenden slowakischen Drahtbinder, Glaser, und Ölhändler zu sehen, aus Bosnien kamen Wanderhändler, auf ihrem Tablett, das sie über den Hals gehängt trugen, stand ellerlei Kram, vom Taschenmesser bis zur Bartwichse, zum Angebot. Vor dem Gasthof zum Karpfen am Marktplatz konnten die Bauern die bosniakischen Verschneider und Gelter anwerben. Rumänische Bärenführer und verschiedene Zigeuner­gruppen traten ebenfalls in Erscheinung. Die Mitglieder der 1712 gegründeten Handels­vereinigung von Székesfehérvár waren in ständigen Streit mit den Wanderkrämern aus Gottschee und den nordungarischen Lein Warenhändlern. Slowaken kamen nicht nur als Wanderhändler, sondern auch als Flösser in das hier erörterte Gebiet. Aus Oberungarn brachten sie auf der Waag und der Donau bis Adony Bauholz, Bretter, Latten und Holzschindeln in das unbewaldete Mezőföld-Gebiet. Wandernde Kohlenbrenner aus Bakony csernye, Borzavár, Bakony szentlászló, Csesz­nek, Dudar und Fenyőfő brachten die in den Wäldern des östlichen Bakonyer Waldes gebrannte Holzkohle ins Mezőföld-Gebiet. Kalkbrenner aus Várpalota fuhren mit ihrer Ware durch das Land. Auch Bausteine wurden aus dem Transdanubischen Mittelgebirge ins Mezőföld-Gebiet befördert, obschon hier die Lehmbauten vorherrschten. Die hier geschilderten Wandergestalten haben in der Tat durch die Verbreitung althergebrachter und das Kennenlernen neuer Kulturelemente in der Erhaltung bzw. Ge­staltung der Volkskultur eine bedeutungsvolle Rolle gespielt. László Lukács

Next

/
Oldalképek
Tartalom