Szabadfalvi József szerk.: Néprajzi tanulmányok a Zempléni-hegyvidékről (A miskolci Herman Ottó Múzeum néprajzi kiadványai 10. Miskolc, 1965)

Kriston Vizi József: Játék és szórakozás Pusztafaluban

SPIELEN UND UNTERHALTUNG IN PUSZTAFALU (Auszug) Die Siedlung Pusztafalu liegt in Nordost-Ungarn, sie gehört zu der Region Hegyköz. Die Einwohner leben und arbeiten hier bis heute unter schwierigen Umständen. Die Ackerfelder sind wenig und minderwertig, das Auskommen der Bevölkerung sicherte nur die Viehhaltung. Die Bevölkerung hat sich das Brotgetreide bis zu den 1960-er Jahren mit Saisonarbeit 5uf dem Tieflande verdient. Winters sicherten die Waldarbeiten der Ein­wohnerschaft das Auskommen. Die reformierte Religion und das Brauchtum der Siedlung bildet „eine Insel" unter den benachbarten Dörfern. In der Studie werden die Volkspiele und die traditionellen Unterhaltungsformen des Dorfes im XX. Jahrhundert vorgestellt. Die Gelegenheiten und Möglichkeiten zum kollektiven Spielen und zur geselligen Unterhaltung waren im Leben der Dorfgemein­schaft nicht nur die Feiertage, sondern auch die alltägliche Freizeit zwischen oder nach den einzelnen Arbeiten. Das Individuum als Mitglied einer Familie hat jederzeit auch die traditionelle Spielkultur erlernt. Damit hat man die Verhaltungsregel dem Lebensalter und der gesellschaftlichen Lage entsprechend angenommen und innegehalten. Von dem Gesichtspunkt des Spielens und der Unterhaltung her betrachtet sind die Mädchen und die Burschen in den Lebensjahren vor der Hochzeit die aktivste Alterklasse. Das Ziel ihrer alltäglichen und feiertäglichen Gesellschaftlichkeit ist die vollkommene gemeinschaftliche Integration. Die Mehrheit der Spielen- und Unterhaltungsgelegenheiten war früher mit den kollektiven Arbeiten verbunden. Nach der Ernte, bei Obstmuskochung, bei Federschleissen und bei Spinnen hatte man Möglichkeit zu spielen. Die bedeutendste Gelegenheit in der Reihe der kollektiven Arbeiten ist das Spinnen. Seine traditionelle Bedeutung hat in Pusztafalu erst am Ende der 1950-er Jahren aufgehört. Die Ruhetage am Wochenende und die Feiertage der Familie und der Religion dienten auch zur Unterhaltung. Die Weihnachten, der Fasching, die Osten, das Pfingsten wurden auch mit einer Tanzunterhaltung gefeiert. Der Ball wurde - vom Wetter abhängig in der Freie oder in der Kneipe, später in der Schule veranstaltet. Die Stätte des sog. „Kleinballs" war vom Frühjahr bis Heibst am Dorfrande. Die Veränderungen und der Zerfall des traditionellen Spielen- und Unter­haltungssystems wurden von der Anwendung der verschiedenen landwirtschaftlichen Maschinen und Konstruktionen, weiterhin von der Verbreitung der Massenkommunika­tionsinstrumente erregt. Das Radio und später das Fernsehen haben die Dorfbewohner eine Zeit lang noch zusammengehalten, sie haben das Program gemeinsam gehört und gesehen. Seit den 1960-er Jahren aber arbeitet man in grösseren Massen ausser Dorf, die Kinder lernen in fernliegenden Schulen, und die bedeutende Abwanderung vom Dorf beeinflussen den Zerfall der traditionellen Volkskultur. Die grosse Welt kam den Menschen näher, die Menschen aber haben sich von einander entfernt. József Kriston Vizi 347

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