A Herman Ottó Múzeum évkönyve 51. (2012)
RÉGÉSZET - P. FISCHL, Klára-KIENLIN, Tobias, L.-SERES, Nándor: Bronzkori (RBAl-2) településkutatások a Borsodi-síkságon és a Bükk hegységben. Áttekintés és újabb eredmények
A Herman Ottó Múzeum Evkönyve LI (2012), 23-43. BRONZEZEITLICHE (RBAl-2) SIEDLUNGSFORSCHUNGEN AUF DER BORSODER EBENE UND IM BÜKK-GEBIRGE. ÜBERBLICK UND NEUE ERGEBNISSE P. Fischl, Klára*-Kienlin, Tobias L.**-Seres, Nándor*** "Miskolci Egyetem, Őstörténeti és Régészeti Tanszék, ""Institut für Ur- und Frühgeschichte Universität zu Köln, """Bükki Nemzeti Park Igazgatóság, Eger Absztrakt: In diesem Artikel werden die bronzezeitlichen Siedlungen der Hatvan- und Füzesabony-Kultur auf der Borsoder Ebene und zu Füßen des Bükk-Gebirges dargestellt und in Hinblick auf ihren inneren Aufbau und ihre geografische Lage verglichen. Neben der Betrachtung der topografischen Daten konzentrieren wir uns in erster Linie auf die innere Gliederung der Siedlungen: Kernbereich - Graben - äußerer, intensiv genutzter Wohnbereich - Siedlungsbereich mit Gruben. Aufgrund neuer Forschungen - Geomagnetik und Luftaufnahmen - können wir das Vorhandensein einer inneren Gliederung nachweisen und ihre bestimmende Rolle bei der Organisierung der Siedlungen und Gesellschaft. Schlüsselwörter: Siedlungsstruktur, Hatvan Kultur, Füzesabony Kultur Seit den Arbeiten von Nándor Kalicz und T. Nesporova in den Jahren 1968 und 1969 verfügen wir über eine recht gute Kenntnis der SiedlungsStrategien der Hatvan Kultur (KALICZ 1968,1984; NESPOROVA 1969). Die Gemeinschaften dieser Kultur siedelten sowohl im flachen Bereich der Tiefebene, als auch auf den Hochufern der Täler und auf den Berghochplateaus. Wir kennen einschichtige, tellartige und echte Tellsiedlungen, befestigte und unbefestigte, spornund inselartige Siedlungen aus dem Siedlungsbereich der Hatvan Kultur. Die meisten Siedlungen haben einen kleinen inneren Kernbereich, der von einem breiten und tiefen Graben umgeben ist (KALICZ 1968, 133-134; 1984, 194-195; P. FISCHL-KIENLIN 2013). Außerhalb dieses Grabens befindet sich ein im Vergleich mit dem inneren Bereich viel größeres Wohn-, Speicher- und Arbeitsareal, das einen integralen Bestandteil der Besiedlung darstellt. Über die Ansiedlungen und Siedlungspräferenzen der Füzesabony Kultur haben wir weniger verlässliche Informationen als für die Hatvan Kultur. Neben den kurzen Beschreibungen in dem Ausstellungskatalog aus dem Jahr 1992 (MEIER-ARENDT 1992) verfügen wir über detailliertere Daten nur für die slowakischen und polnischen Siedlungen (GANCARSKI 2002). Die Forschung zieht Schlussfolgerung über die Siedlungsstruktur anhand der bekannten aber nicht abschließend publizierten Siedlungen in Nizna Misl'a, Barca, Rozhanovce, Spissky Stvrtok und Trzcinica (VLADÄR 1975; 1977, 179; K ABÁT 1955; TOCIK 1994; GANCARSKI 1999; 2011; OLEXA 1982a, 1982b, 1983, 1992, 2003; GASAJ- OLEXA 1992, 1996). Um einen Beitrag zur besseren Kenntnis des Siedlungswesens beider Kulturen zu leisten, haben wir als Forschungsgebiet die Borsoder Ebene und die Hügelzone zu Füssen des Bükk-Gebirges ausgewählt. Ein Vorgängerprojekt in diesem Gebiet hatte zum Ziel, die bislang aus der Literatur bekannten Siedlungen zu verifizieren und im Gelände genau zu lokalisieren. (P. FISCHL 2008). Im Rahmen dieses Projekts wurde auf Grundlage kartografischer Daten, der Angaben in der Fachliteratur — in erster Linie die Fundortlisten von N. Kalicz —, anhand von Archivmaterial und rezenten Luftaufnahmen eine möglichst vollständige und genaue Kartierung der Fundstellen im Arbeitsgebiet durchgeführt. Demnach ist das Siedlungssystem der Hatvan Kultur relativ dicht (Abb . 1). Am Hochufer aller Bäche und Flüsschen, die aus dem Bükk-Gebirge nach Süden in die Tiefebene fließen, befinden sich Siedlungsplätze (Abb. 1.4—9). Die Gemeinschaften, die in diesen Dörfern lebten, kontrollierten und nutzten jeweils das zum Tal gehörende Einzugsgebiet. Weitere Siedlungen befinden sich in der Ebene und nehmen jeweils Bezug auf die genannten Gewässersysteme.