A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 41. (2002)
PIRINT Andrea: Apró tárgyak Napóleon kultuszának jegyében
Vigh Annamária 1992 Adalékok a hazai bonapartizmus történetéhez az Országos Széchenyi Könyvtár Kézirattárának és a Budapesti Történeti Múzeum Kiscelli Múzeumának forrásai alapján. In: Veress D. Csaba (szerk.): A napóleoni háborúk és a magyar nemesség. Emlékülés az 1809. évi francia háború 180. évfordulója alkalmából. 92-101. Laczkó Dezső Múzeum, Veszprém Voit Pál (szerk.) 1983 Régiségek könyve. Budapest WINZIGE GEGENSTÄNDE IM ZEICHEN DES KULTS VON NAPOLEON Die heimischen öffentlichen Sammlungen bewahren zahlreiche Kunstgewerbegegenstände auf, die den französischen Kaiser Napoleon I. darstellen oder mit ihm zusammenhängende Ereignisse verewigen. Diese Gegenstände sind Vermittler der für einen großen Menschen empfundenen Ehre; sie sind gegenständliche Denkmäler des Kults, der sich infolge der ersten Erfolge von Napoleon zu entwickeln begann, später wuchs und mit dem Sturz des kultischen Menschen nicht endete. Die vorliegende Abhandlung stellt eine den Sammlungen für Bildende Kunst und Kunstgewerbe des Ottó Hermann Museums angehörenden Gruppe von Gegenständen dar: Vier Büchsen und zwei Miniaturen, die in kulturhistorischen Kontext gestellt werden sollen. In Ungarn setzten vor allem niedrigere Bevölkerungsschichten große Hoffnungen auf Napoleon, aber von Anfang an gab es auch unter den Adeligen Verehrer von ihm. Nachdem es offensichtlich geworden war, dass sich Napoleon nicht in die Politik unserer Heimat einmischt, galt diese Verehrung in erster Linie dem in das Haus der Habsburger eingeheirateten Herrscher, dem Verwandten der Habsburger. Die Napoleon umgebende Bewunderung schwand auch mit dem Sturz des französischen Kaisers nicht dahin. Ein wichtiger Bestandteil des Denkens im 19. Jahrhundert war die Verehrung „dem außergewöhnlichen Menschen" (z.B. Dante, Prometheus, Napoleon) gegenüber. Ebenso wie in Europa herrschte auch in Ungarn Nachfrage nach Ziergegensländen, die Napoleon darstellten. Obwohl es auch in den heimischen Werkstätten solche Gegenstände angefertigt wurden, gelangten die meisten erhaltengebliebenen Denkmäler durch Import nach Ungarn. Die Allegorie der Schlacht in Jena darstellende Büchse, sowie die napoleonhutförmige, Napoleon auf Pferd abbildende Büchse sind französische Arbeiten von Anfang des 19. Jahrhunderts. Wahrscheinlich ist auch die Büchse eine österreichische Arbeit, deren Deckel durch die Porträts von Maria Luisa und Napoleon geschmückt wird. Die vierte Büchse, die dieser Gruppe der Gegenstände angehört, stellt den Tod des Nationalheldcn der Polen, des Herzogs Poniatowski dar. Poniatowski war der Feldherr der im Heer von Napoleon kämpfenden Polen. Alle beide Napoleon darstellenden Miniaturen sind Reproduktionen, die nach den Arbeiten des französischen Malers Paul Dclaroche angefertigt wurden und dies dürfte in Serie erfolgt sein. Von den beiden ist die auf die Porzellanplatte gemalte Miniatur niveau- und wertvoller. Die andere ist eine äußerst schwache Kopie, die eher über kulturhistorischen Wert verfügt. Pirint, Andrea 220