A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 39. (2000)
PUSZTAI Tamás: Előzetes jelentés a telkibányai Szent Katalin ispotály 1997-98. évi feltárásáról
Wenzel Gusztáv 1880 Magyarország bányászatának kritikai története. Budapest EIN VORBERICHT ÜBER DIE FREILEGUNG DES ST. KATHARINEN SPITALES IN TELKIBÁNYA IN DEN JAHREN 1997-98 Die unterirdischen Überreste des zugrunde gegangenen St. Katharinen Spitales von Telkibánya sind im Frühling des Jahres 1997 am Randes des Hügels, der das Zentrum der heutigen Gemeinde bildet, bei vorbereitenden Erdarbeiten eines Baus zum Vorschein gekommen. Der Hügel, wo die Ruinen entdeckt worden sind, war das Zentrum der einstigen Bergbaustadt Telkibánya (Bild 1). Die fundrettenden Freilegungen sind im Sommer 1997 und 1998 vom Miskolcer Ottó Herman Museum durchgeführt worden. Die Gebäudereste des Spitales sind von uns gänzlich, die Gräber des umliegenden Friedhofes wahrscheinlich bis zu einem Drittel freigelegt worden. Zur Geschichte des Spitales tragen die Daten der erhalten gebliebenen Urkunden des Göncer Paulinerordens bei (BÁNDI 1985). Auf Grund der geschichtlichen Quellen fing man mit dem Bau des Spitals an der Stelle einer früheren Kapelle in den Jahren 1367 und 1369 an. Schutzherr des Spitales war der Bergwerkverwalter György Kuprer. Das Spital existierte nur für eine sehr kurze Zeit, es ging in den Jahren nach 1450 zugrunde. Sein Bestehen und die Blütezeit der Goldgrube können in Parallele gestellt werden. Das Gebäude des Spitals kam nach 1450 in den Besitz des Göncer Paulinerordens. Sein weiteres Schicksal erwähnen die schriftlichen Quellen nicht. Im Laufe der Freilegung identifizierten wir die, in Kenntnis der historischen Daten zu erwartenden zwei Gebäuden - die frühere Kapelle und das Spital, und später den Umbau der in Paulinerbesitz gelangten Ruinen, die in den schriftlichen Quellen nicht erwähnt sind. (Bild 7-9). Die vorgefundenen Überreste des nach 1367 gebauten Spitales bestehen aus zwei Gebäudeteilen (Bild 2-3; 5; 8): einerseits aus der ost-westlich gelegenen, 18 Meter langen und 11 Meter breiten Kirche, andererseits aus einem Gebäude, das der nördlichen Wand der Kirche angepasst wurde. Das Kirchenschiff hatte zwei Gewölbeabschnitte. Der mit drei Seiten des Oktogons abgeschlossene Altarraum schloß sich ohne einen Siegesbogen-Pfeiler an das Schiff (Bild 2-3). Im westlichen Teil des Schiffes kamen die Spuren des Chores oder des herausgeholten Fundaments der zum Chor führenden Treppe zum Vorschein (Bild 8 s97). Auch der kreisförmige Überrest des mit dem Zeichen s61 versehenen Steinfundaments, den man im zweiten Drittel der Längenachse des Schiffes gefunden hat, kann wahrscheinlich als das Fundament der Tragsäule des aus Holz errichteten Chores angesehen werden ( Bild 4). Ein, dem s61 ähnliches kreisförmiges Fundament ist bei der Freilegung der Hl. Ägidius Pfarrkirche aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gefunden worden. Hier hat derjenige, der die Ausgrabung vornehmen ließ, dieses Fundament - mit dem gleichzeitig gefundenen Treppenfundament zusammen als Bauelement des Chores bestimmt (MAGYAR 1990, S. 110, 60-61, Abbildung 1819, S. 196, 4. Bild 4). Dieses Fundament befand sich in Babócsa vom westlichen Abschluß der Kirche gemessen im ersten, in Telkibánya jedoch im zweiten Drittel des 133