A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 37. (1999)

FEHÉR József: Szirmay Antal Hungaria in Parabolis-a

„HUNGÁRIA IN PARABOLIS" VON ANTAL SZIRMAY Der Schriftsteller und Geschichtsschreiber Antal Szirmay (1747-1812) galt in der zweiten Hälfte des 18. und in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts als eine der vielseitigsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Einer seiner Zeitgenossen war Ferenc Ka­zinczy, anhand dessen Lebenswegs, politischer Karriere und wissenschaftlichen Schaffens sich die gesamte Periode der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nachvollziehen lässt: das Auftauchen der Idee der Aufklärung in Ungarn, die Bemühungen des aufgeklärten Absolutismus, der erstarkte nationale Widerstand, die Jakobinerbewegung in Ungarn und die Anfänge der Spracherneuerung. Szirmay erwarb sich vor allem auf dem Gebiet der lokalen Geschichtsschreibung bleibende Verdienste. Doch er hatte auch teil an der ungarischen Spracherneuerung und verfasste als erster die Geschichte der Jakobinerbewegung. Neben seinen Arbeiten zur Geschichte des Zemplén-Gebirges zählt die „Hungária in Parabolis", diese in einem Gemisch von Ungarisch und Latein verfasste Arbeit, die erstmalig 1804 in Buda erschienen ist und bis auf den heutigen Tag keine eindeutige Übersetzung erfuhr und auch nie wieder herausgegeben wurde, zu seinen am häufigsten zitierten Werken. Die ungarische Übersetzung des lateinischen Titels lautet etwa: Ungarn in Gleichnissen oder eine Erklärung der Gleichnisse und Redewendungen der Ungarn. Szirmay war ausserordentlich gebildet, sehr belesen, besaß darüber hinaus guten Humor und eine herzliche Natur, was ihm alles zugute kämm, als er sich daranmachte, in seinem Werk die hauptsächlichen Charakteristika Ungarns, eine Charakterzeichnung des Ungarntums und die ungarischen Charakterzüge zu erfassen, um diese dann aber nicht in einer ernsthaften historisch-philosophisch-philosophierenden Arbeit, sondern auf unterhaltsame Weise, anhand von Redewendungen, Sprichwörtern, Histörchen und possenhaften Geschichten wiederzugeben. Das 174 Druckseiten umfassende Werk ist vorwiegend in Latein geschrieben. Vor mehr als 30 Jahren enstand dank des reformierten Seelsorgers und Kirchenhistorikers Péter Botos eine ungarische Übersetzung, die trotz aller Vorbereitungen aber bis heute nicht erscheinen konnte. In der vorliegenden Arbeit wird nun das Manuskript vorgestellt, wobei der Verfasser es nicht an Exzerpten mangeln lässt. Dies geschieht mit der Absicht und in der Hoffnung, dass das Werk früher oder später einmal herausgegeben wird. József Fehér 583

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