A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 35-36. (1997)

KILIÁN István: Ismeretlen képversek a 19. század második évtizedéből Gyöngyösről

Die Literatur des alten ungarischen Bildgedichtes und der manipulierenden Dichtung blickt trotzdem nur auf eine sehr kurze Vergangenheit zurück, daß bereits ganz zu Beginn des 17. Jahrhunderts die erste von einem ungarischen Dichter stammende Dichtung in dieser Kunstart erschien. In diesem Themenkreis sind Studien von Géza Aczél, István Kilián und Richárd Korzenszky veröffentlicht worden, auf die sich der Autor der Studie in der Fußnote berufen hat. Das erste Bildgedicht schrieb Albert Szenczi Molnár 1607. Die erste von einem ungarischen Autor stammenden Bildgedichte wurden auf deutschem Boden herausgegeben. Er schuf ein solches Gedicht, dessen Worte der ersten Zeile mit den Buchstaben des Wortes OMNIA beginnen und aus den ersten und letzten Buchstaben der Zeilen der fünfzeiligen Dichtung kann man dasselbe Wort bilden, außerdem gab er einen sogenannten Cubus, das heißt ein Quadrat, sowie ein Gedicht in Y-Form heraus. Der Autor behandelte auch die poetischen Handbücher von Gergely Molnár, Philipp Ludwig Piscator (1642), Andreas Graff (1642) und Lukács Moesch (1693) und deren sich auf die Dichtung von Bildgedichten beziehende Kapitel. In der Lateinischen Sprachlehre von Gergely Molnár ist ein, in der Poetika von Lukács Moesch sind sogar mehrere Bildgedichte zu finden. In diese historische, chronologische Reihenfolge paßt die handschriftliche Sammlung von István Lepsényi. Danach folgen die Dichtungen des Generals Ferenc Rákóczi's György Palocsay. Das Figurale eines seiner schönsten Werke ist in ungarischer Sprache gehalten, ein dick ausgezogenes, mit großen Buchstaben geschriebenes Mesostikon, bildet die Form einer Tulpe. Das ist unser erstes Bildgedicht in ungarischer Sprache. Der Lutheraner György Lányi dagegen sammelte in seiner Handschrift solche Gedichte und Gedichtzeilen, aus deren ersten Buchstaben oder Anfangsbuchstaben die Worte MARIA, LUTHER oder MAGDALENA herauszulesen waren. Die Zeilen seiner fünfzeiligen hexametrischen Dichtungen beginnen mit den Buchstaben des Worte IESUS und in der Mitte der Zeilen erscheint dasselbe Wort auch in Form eines Kreuzes. Im „Breviárium poeticum" Mihály Kozmád (1771) können wir bereits über die Symbolik der Bilddichtung lesen. Im dritten Kapitel stellt der Autor die Bildgedichte eines unbekannten, im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in Gyöngyös schaffenden, dichtenden Franzis­kaner-PriestersO) vor. Der Name desjenigen, an den die Gedichte gerichtet sind, gehen zwar daraus hervor, jedoch nicht der Name des Autors. Das Gedicht mit der Nummer 1 ist im Jahre 1818 entstanden und stellt einen stilisierten Kelch dar. Man muß das Gedicht beim Wort Respiciant beginnen zu lesen. Das zweite Gedicht ist vom Autor zur Ehren Adalbert Gyüre's geschrieben worden. Gyüre lehrte am Franziskaner-Gymnasium in Gyöngyös Poetik. Das Gedicht mit der Nummer 3 ist zum Namenstag eines Bischofs mit Namen György geschaffen worden. Dieses ist ganz oben mit den Wort Musa zu beginnen. Auf der Rückseite des gleichen Blattes ist noch ein anderes Gedicht zu lesen, in welchem das Jahr 1817, in zwei anderen dagegen das Jahr 1818 zu lesen ist. Das Gedicht Nr. 4 stellt eine Blume dar, an deren Stengel zwei Blätter zu finden sind. Das wurde 1817 vom Autor geschrieben und der Adressat ist ein Präses, der vom Autor des Gedichtes „ehrenwerter Vater" tituliert wird. Im fünften Gedicht kann der Leser aus den ein Kreuz bildenden magischen Buchstaben vier Gebete bilden: Crux mihi certa salus, Crux est, quam adoro, Crux Christi mecum und Crux mihi refugium. Das Entstehungsdatum kennen wir nicht. Im sechsten Gedicht stellt der Autor ein noch nicht endgültig verfeinertes, jedoch bereits skizzenhaft aufgezeichnetes Bildgedicht vor. Auf diesem Skizzenblatt ist der Name des Bischofs József Bán zu lesen und aus dem hier zu 415

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