A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 35-36. (1997)
BALÁZS Géza–LIEBER Tamás–VARGA Ferenc: A Sátorkőpusztai-, a Baradla-, a Béke- és a Pénzpataki-barlang névanyaga
Die andere Namengruppe enthält die mit der Geschichte des Ungartums verbundenen Namen. Z.B. der Mantel des Heiligen Stefans, die Statue des Heiligen Ladislaus, Statue des Anonymus, die Dreizehn aus Arad, Achtundvierziger Honveddenkmal, Fürst Arpad, Einzug der Ungarn, Kossuth-Statue, Sarg des Petőfi, Petőfis Weg, Zelt des Rákóczi, Széchenyi-Säule, Säulen des Tompa und Vörösmarty, Gatya-Hose des Sándor Rózsa. Beziehungsweise solche Symbole des Ungartums, wie der Traurige Hirt oder der Schafpelzhirt. Danach gibt es noch die aus irgendeiner Bedeutungsübertragung entspringenden Phantasienamen: Engelsburg, Schwiegermutterzunge, Spitzenbrunnen, Raum der Wunder, Elefantenfuß, Wolfsloch, Schleier-Wasserfall, Grabholz, Tausendfaltenrock, Hängegarten, Zug, Fleischerei. Der Zug erinnert zum Beispiel tatsächlich an einen entgleisten und umgekippten Zug. Die im Kaffka-Raum befindliche Fleischerei erhielt zum Beispiel deshalb diesen Namen, weil sich hier an verschiedene Fleischwaren erinnernde Tropfsteine aneinanderreihen: Schmer, Speckschwarten, Karbonade, Gekröse. Vor dem Pult glauben einige sogar die „Stalagmitenkäufer" zu sehen. Das Leben der Höhlennamen spiegelt auch Epochen wider. Der Zweig der Befreiung heißt heute eher Labyrint und auch Genosse Lenin wird heute kein Tropfsteingebilde mehr genannt. Die Höhlennamen sind selbstverständlich mit dem Leben der Höhlen verbunden: sie können sich vererben, aber auch verändern. Im Band folgt nach den Begrüßungen eine Studie (Höhlennamenkunde Ortsnamen der Höhlen). Die Ortsnamen der Höhlen gelten als geographische Beinamen. Die häufigsten Motive für die Namengebung sind: die Ähnlichkeit, die Identität (Kontakt), sowie irgendwelche symbolischen Beziehungen. Häufige Namengebungsbräuche: Gedenknamen (Symbolnamen), metaphorische Namen, Namen der Tourenstrecken. Die sechs Thesen der Namengebung bei Höhlen: 1. Höhle, Höhlenteil kann nicht unbenannt bleiben. 2. bei den geographischen Beinamen können uralte, aber auch heute noch wirkende Motive, Instinkte und Formen beobachtet werden. 3. Je größer und gegliederter eine Höhle ist, desto mehr Höhlennamen können bei dieser vorgefunden werden. 4. die örtlichen Höhlennamen werden zum größten Teil von kleinen, geschlossenen Gemeinschaften genutzt, deshalb können die Namen leichter geändert werden. 5. Je älter und besuchter (öffentlicher) eine Höhle ist, desto reicher, mannigfaltiger ist ihr Namenmaterial. 6. Innerhalb eines Gebietes kann bei der Namengebung eine Ähnlichkeitsbeziehung, eine Namenfamilie (Namenverzweigung) entstehen. Ein gesamter Artikel enthält folgende Angaben: heutiger Name (danach in Klammern, falls vorhanden: die frühere oder andere Bezeichnung, eventuell Rechtschreibungs- oder andere Namensvariante), danach Doppelpunkt^), darauf folgt die Beschreibung des Höhlenteils, des Ortes, bzw. die Bestimmung der Namengebungsumstände (falls dafür Angaben vorhanden sind). In einigen Fällen wird in Anführungszeichen - bei wortwörtlichen Zitaten - eine Erklärung des Originaltextes, aber am häufigsten unser eigener Text, bzw. die Formulierung unserer Lektoren angegeben. Falls Angaben dafür vorhanden sind, teilen wir in Klammern den technischen Ort der Auffindung mit, z.B. im Falle der Baradlahöhle die vom Aggteleker Eingang gemessene Entfernung in Metern. Bei Notwendigkeit fügen wir beim Namen eine kunstgeschichtliche Erklärung (M:) hinzu. (z.B. mythologische Beziehungen im Falle biblischer, historischer Gestalten). Abschließend folgt die Kodziffer der Daten. Bei fachliterarischen Daten die Band- und Seitennummer (3/21), bei einer Information 701