A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 35-36. (1997)
LUKÁCS László: Gunda Béla és az európai néprajztudomány
Feststellungen ausgewählt werden. Seine gesamte Laufbahn hindurch hat ihn die Methodenfrage wegen ihres großen Einflusses auf den Erfolg seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt. Unter den Tendenzen der europäischen Ethnologie hat er den Funktionalismus mit den Gesichtspunkten der Geschichtlichkeit, vor allem der historischen Ökologie, ergänzt. In seinen Studien führte er aus, daß die Gesamtheit oder einzelne Elemente der Volkskultur Ergebnisse historischer Entwicklung sind. Die früheren natürlichen Lebensumstände des Mitteleuropäers werden in Béla Gundas ethnographischen Studien aus ethnobotanischer und kulturökologischer Sicht gut widergespiegelt. Bezüglich der Zukunft des Ungartums, der ungarischen Kultur und Wissenschaft haben wir von Béla Gunda gelernt, daß wir auf dem Boden Europas und in Europas Geschichte keine Toten sind, die zum Leben verurteilt wurden. Auf in- und ausländischen Kongressen, Konferenzen und Symposien machte er mit seinen eindrücklichen Vorträgen die fachliche Öffentlichkeit auf die Ergebnisse der ungarischen Ethnographie aufmerksam. Unter anderem nahm er an folgenden Foren teil und hielt Vorträge: Internationale Anthropologen- und Ethnologenkongresse (Kopenhagen, 1938; Paris, 1960; Moskau, 1964), Finnougristische Kongresse (Helsinki, 1965, 1980; Syktyvkar, 1985; Debrecen, 1990), Nordischer Ethnologenkongress (Röros, Norwegen, 1963), Kongress der Deutschen Ethnologischen Gesellschaften (St. Augustin bei Bonn, 1967), Kongress Jugoslawischer Ethnologen (Ljubljana, 1975), Ethnomedizin-Kongress (Hamburg, 1980), Balkanischer Folklore-Kongress (Skopje, 1977), Südosteuropa-Kongresse (Istanbul, 1979; Belgrad, 1984), Internationaler Hungarologischer Kongress (Wien, 1986), Internationales Symposium Ethnographia Pannonica (Székesfehérvár, 1987). Er nahm an der Redaktion mehrerer ungarischer, ausländischer und internationaler Zeitschriften und Jahrbücher teil: Ethnographia (Budapest, 1941-1944: Redakteur, später Mitglied des Redaktionskomitees, seit 1992 Hauptmitarbeiter); Kodály Zoltán Emlékkönyv (Zoltán-Kodály-Festschrift, Budapest, 1943: Redakteur); Erdélyi Néprajzi Tanulmányok (Siebenbürgische Volkskundestudien, Klausenburg, 1944-1947: Redakteur); Acta Ethnographica Hungarica (Budapest, 1953-1986: Mitglied des Redaktionskomitees, seit 1986 Chefredakteur); Műveltség és Hagyomány (Kultur und Tradition, Debrecen, 1960-1976: Redakteur); Hungarian Studies (Budapest, seit 1980 Mitglied des Redaktionskomitees); Folk-liv (Stockholm, 1939-1943: Mitglied des Redaktionskomitees); Demos (Berlin, seit 1960 Mitglied des Redaktionskomitees); Ethnologia Europaea (Paris, Münster, Kopenhagen, seit 1967 Mitglied des Redaktionskomitees); Etudes Finno-Ougrienne (Paris, seit 1964 Mitglied des Redaktionskomitees); Ethnomedizin (Hamburg, seit 1982 Mitglied des Redaktionskomitees); International Journal of Sociology (New York, 1976-1987: Mitglied des Redaktionskomitees). Als Krönung seiner Redaktionstätigkeit erschien beim Akadémiai Kiadó, Budapest (Akademie Verlag) der 1253seitige Band The Fishing Culture of the World, der Studien von 56 Autoren von Neuseeland bis Irland enthielt. Dieser gewaltige Band ethnologischen, kulturökologischen und folkloristischen Inhalts erforderte eine breitgefächerte internationale Organisationsarbeit vom Redakteur. In der gleichen Periode redigierte Béla Gunda auch den Studienband Beiträge zur Volksarchitektur in Mittel- und Osteuropa, der 1982 als Band XXXI der Acta Ethnographica erschien. In den als Planarbeit des Internationalen Karpaten-Balkan-Komitees erstellten Band wurden Studien über Volksbauweise polnischer, slowakischer, tschechischer, ungarischer, kroatischer, slowenischer, rumänischer, ukrainischer, lettischer und estnischer Volkskundeforscher aufgenommen. 425