A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 30-31/2. (1993)
KISS Magdolna: Lussonium erődje a 4. század végén 5. század elején
DIE FESTUNG LUSSONIUM ENDE DES 4. - ANFANG DES 5. JAHRHUNDERTS Im Zuge der unter Leitung von Zsolt Visy zwischen 1987 und 1990 durchgeführten neueren Ausgrabungen in Lussonium kamen spezifische Siedlungsspuren zum Vorschein. In der Nähe der Festungsmauer stießen wir auf ein Haus (Häuser) mit Pfostenkonstruktion vom Ende des 4. - Anfang des 5. Jh., das auf den Ruinen eines im Valentinianuszeitalter umgebauten Hauses errichtet worden war und in dessen Umgebung spätrömische Funde sowie eingeglättete Keramik ans Tageslicht kamen. Die auch an anderen Stellen der Festung freigelegte Einglättkeramik erscheint mit einem sehr reichen Musterschatz, woraus auf eine örtliche Keramikwerkstatt gefolgert werden kann. Der mit den erwähnten Siedlungsspuren zu verbindende Keramikfundort konzentriert sich im nordwestlichen Teil der Festung. Wie es scheint, hat man von der Mitte des 4. Jh. an hauptsächlich diesen Teil des Lagers benutzt. In der vorliegenden Studie wird von mit untersucht, welche Rolle der Festung Lussonium vom Ende des 4. Jh. an im System des Limes zukam; gleichzeitig forsche ich nach Analogien an den ungarischen und österreichischen Limesabschnitten. Schließlich komme ich - auch in Anbetracht der sich auf Lussonium beziehenden Stellen in den Schriftquellen - zu dem Ergebnis, daß in der Festung auch zu Beginn des 5. Jh. noch eine kleine, aus Provinzeinwohnern und Barbaren bestehende, bewaffnete Einheit stationiert gewesen sein dürfte, deren Aufgabe die Bewachung und Abwehr kleinerer Angriffe war. Magdolna Kiss Abb.l 1, 79: Lussonium, Gefäße mit Einglättverzierung, 2-6: Intercisa, Gebrauchskeramik, 10: Frühkaiserzeitliche Gebrauchskeramik Abb. 2 Spätantike Keramik aus dem Legionslager in Carnuntum. 1,2, 4, 6: eingegelättet, 3, 5, 7: grünglasiert Abb. 3 Spätantike Keramik aus dem Legionslager in Carnuntum. 1,2,5, 6, 7-9: eingeglättet, 2, 4: grünglasierte Keramik Abb. 4 Lussonium: Fragmente von Krügen mit Einglättmuster Abb. 5 Lussonium: Gefäßfragmente mit Einglättverzierung Abb. 6 Lussonium: 1, 3. Gebäude mit Pfostenspuren Abb. 7 Lussonium: Schichtangaben der Pfostenlöcher, die an der Südwand des 1. Gebäudes zum Vorschein kamen Abb. 8 Zwentendorf: Zeichnung des Südteils der Festung Abb. 9 1: Almásfüzitő (Odiavum-Azaum), spätrömische Festung, 2: Pilismarót, frühvölkerwanderunsgzeitliches Haus Abb. 10 Die Festung von Lussonium nach Blatt ХШ/28 der militärischen Aufmessung zur Zeit Josephs II. 105