A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 30-31/1. (1993)

HÁLA József: A sárospataki „francia malomkő”

DER „FRANZÖSISCHE MÜHLSTEIN" VON SÁROSPATAK Angaben über die Fertigung von Mühlsteinen in Sárospatak sind uns schon aus dem 15. Jahrhundert bekannt. In diesem für die Fertigung von Mühlsteinen so bekann­ten Zentrum wurden aus dem unweit der Stadt vorkommenden, ausgezeichneten Quar­zit bis hin zur Mitte des 19. Jahrhunderts in dem Steinbruch auf dem Megyer-Berg Mühlsteine in einem Stück geschnitten. Károly Láczay Szabó, ein Glied der Familie Láczay Szabó, die schon seit langen jähren in der dortigen Mühlsteinfertigung eine führende Rolle einnahm, entdeckte Mitte des vergangenen Jahrhunderts Quarzite, deren Qualität höher lagen als die der schon erwähnten. Im Jahre 1858 hatte man in Fony den ersten derartigen Betrieb in Ungarn gegründet, und angeregt durch dies Beispiel, machte sich Károly Láczay Szabó im Jahre 1859 in Botkő und 1864 in Király­hegy daran, aus diesem Stein sog, „französische Mühlsteine", das heisst, aus meheeren Teilen zusammengesetzte Steine, anzufertigen. Zu diesem Zweck gründete er einen Betrieb. Mit seinen Produkten erntete er sowohl in Ungarn als auch im Ausland grossen Erfolg und konnte voller Hoffnung in Wettbewerb zu den Mühlsteinzentren in Frank­reich (La Ferté usw.) treten, die bis dahin den Weltmarkt beherrschten. Die in Sáros­patak hergestellten „französischen Mühlstein" konnten in Wasser-, Wind-, Trocken­und Dampfmühlen gleibbermassen zur Zerkleinerung von Weizen, Roggen, Mais, Mineralien usw. eingesetzt werden. So zählten sie auf dem ungarischen wie auch auf dem europäischen Markt zu begehrten Warenartikeln des im Anfang von der Familie des Károly Láczay Szabó, und dann von der Familie Brzorád (Brozorád) geleiteten Betriebes, selbst dann noch, als dieser 1869 in eine Aktiengesellschaft unter dem Na­men Kieselmühlsteinfabrik-Vereinigung Sárospatak umgewandelt worden war. Nach der Verstaatlichung dieses Betriebes 1949-50 wurden hier vor allem für die ungarischen Paprikamühlen die „franczösischen Mühlsteine" hergestellt, zuletzt 1979. Jetzt werden hier Mühlsteine für Trommelmühlen hergestellt, die man vor allem in der Keramikin­dustrie zur Zerkleinerung von Mineralien einsetzt. In dem Betrieb von Károly Láczay Szabó waren anfangs auch französische Arbeiter angestellt, später ferigten dann ortsansässige Arbeiter die Mühlsteine. Der Steinabbau und das Schneiden der Mühlsteine bzw. ihr Zusammensetzen erfolgten bis in die letzte Zeit mit manueller Kraft und Geräten nach herkömmlichen Techniken. Bis 1979 wur­den die im Bruch gewonnenen Steine noch von zwei Pferden auf einem Wagen in den Betrieb transportiert. Und auch die fertigen Mühlsteine brachte man dann auf die gleiche Weise zum Verladen an die Bahnstation. In seiner Arbeit stellt der Verfasser zuerst den „französischen Mühlstein" und dann die Geschichte seiner Herstellung in Ungarn vor. Dananch berichtet er über die Ar­beiter in dem Betrieb von Sárospatak, er geht auf den Steinbruch, die Fertigung von Mühlsteinen und ihre Vermarktung ein. Hierzu wurden Fachliteratur und eigene Da­tensammlungen an Ort und Stelle genutzt. József Hála 511

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