A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 30-31/1. (1993)
S.KOÓS Judit: Újabb őskori emlékek a miskolci múzeumban
NEUERE PRÄHISTORISCHE GEGENSTÄNDE IM MUSEUM ZU MISKOLC Seit Mitte der sechziger Jahre erschienen in den Jahrbüchern des Herman Ottó Museums zu Miskolc regelmässig Studien, in denen Tibor Kemenczei die Bronzefunde dieses Komitates vorstellte. 1 Dabei wurde nicht nur auf die mehrteiligen Schatzfunde eingegangen, sondern auch auf die Stücke, die im Museumsfundus verstaubten und als Streufunde galten. Die umfangreichen Bautätigkeiten der vergangenen Jahrzehnte und die damit verbundenen Erdarbeiten erbrachten immer wieder neue, wertvolle Funde, die heute unsere Sammlung bereichern. Neben den Arbeiten zu ihrer Erfassung wurden jedoch die obengenannten Veröffentlichungen vernachlässigt. 2 Somit werden auch an dieser Stelle Gegenstände vorgestellt, die in letzter Zeit in unser Museum gelangt sind und wirkliches Interesse verdient haben. Hierzu zählen: 1. eine aus Kuzpfer gegossene einschneidige Axt 3 (1. Tafel 3.); 2. ein aus Bronze gegossenes Beil mit Loch 4 (1. T. 2.); 3. eine Lanze mit gebogener Klinge und verzierter Halterung 5 (1. T. 4.), an der Halterung mit seitlich zwei Nietlöchern; 4. eine verzierte Binde zum Schutz des Handrückens 6 (1. T. 1.); 5. ein massiv bronzener Armreif (2. T. 1.) und 6. ein hohler bronzener Armreif (2. T. 2.). Unter den hier genannten Funden gilt die Kupferaxt aus Sajópálfala als das älteste Stück. Hält man sich an die Typologie von Pál Patay, so dürfen wir die Axt mit der des „Székely-Nádudvar" Typs aus der Hochkupferzeit vergleichen, und als Parallele darf „die Axt aus dem Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén" erwähnt werden. 10-11 Die Blütezeit dieses Typs fällt in die Hochkupferzeit, kulturell gesehen ist er mit dem Volk der Bodrogkeresztür-Kultur in Beziehung zu setzen. 13 Das Bronzebeil mit Schaftloch ist ein charakteristischer Gegenstandstyp aus der frühen Bronzezeit, der seinem Ursprung zufolge von der Forschung als östlicher Typ bestimmt wurde und als Erbe des Volkes der Hatvan-Kultur angesehen wird. 17-20 Laut der Chronologie von A. Mozsolics wurde das Beil während der Epoche B II in die Erde gegeben. 24 Die verzierte Lanzespitze mit der langen Tülle stammt aus dem slowakischen Sucany (Szucsány) und ist auf die klassische Epoche der Bronzezeit datierbar. Zu jener Zeit nämlich kamen Lanzen diesen Typs auf, die dann bis zur Koszider-Periode verfolgt werden können. Eine nächste Parallele stammt von dem Fundort Nitriansky Hrádok aus einem geschlossenen Fundensemble. Anhand dieses Fundes können auch die vorliegenden der klassischen Epoche A 2-B, der Reinecke-Bronzezeit zugerechnet werden. 32-35 Gegen Ende der frühen Bronzezeit tauchten auf, von denen hier auch ein Bruchstück gezeigt wird. Aufgrund der Formenmerkmale - Fehlen des Verzierung - kann dieses Stück als eines betrachtet werden, das die Charakteristika früher und jüngerer Exemplare an sich hat. Da es sich hier nur um ein Fragment handelt, ist es schwer, das Alter zu bestimmen. 36 Es ist jedoch gewiss, dass diese Armschmuckstücke typische Produkte Nordungarns und der östlichen Hälfte der Slowakei vom Beginn der mittleren Bronzezeit (B lila) bis hin zur späten Bronzezeit (B IV) waren. 37 Zu den beliebten Schmuckstücken aus der späten Bronzezeit gehört jener massive Armreifen, der als Teil eines Schatzfundes ans Tageslicht gelangte. 38 Derart geformte und verzierte Stücke sind besonders für den Horizont „Ópályi" charakteristisch. Sie waren allgemein in Nordungarn und am Oberlauf der Theiss verbreitet. Mit ihrem häufigsten Vorkommen darf in der D-Periode der Reinicke-Bronzezeit gerechnet werden, doch in vielen Fällen haben sie auch noch den Beginn der frühen Eisenzeit miterlebt (HA 2 ). 39 Der reichverzierte hohle Bronzereifen gilt als repräsentatives Exemplar der Schmiede13