A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)

VIDA Gabriella: A gönci fazekasság

herausbildete, ist mit dem Rückgang der traditionsreichen Töpferzünfte im nahen Kassa und Miskolc in Verbindung zu bringen. Die Töpfer von Gönc waren sog. Bauerntöpfer, was mit anderen Worten heisst, dass sie fast ausnahmslos über einen gewissen Landbesitz verfügten. Da dieser jedoch in keinem Fall dazu reichte, die gesamte Familie zu ernähren, waren sie gezwungen, neben der Arbeit in der Landwirtschaft als Erwerbsausgleich auch ein Handwerk auszü­ben. Gleichzeitig hiess dies auch, dass diese Arbeit sich dem Rhythmus der Landwirt­schaft anpasste: im Herbst trugen sie die Menge Ton zusammen, die für die Aufberei­tung im Winter ausreichen sollte. Unverkaufte Waren bewahrten sie auf dem Dachbo­den auf. Im Frühjahr nach dem Einackern dann fertigten sie wieder eine geringe Menge an Töpfen, die sie dann zusammen mit denen vom Vorjehr verkauften. Da sich das Töpferhandwerk in Gönc zeitlich mit dem Verfall der bäuerlichen Volkskunst schnitt, blieb keine Zeit für die Herausbildung spezifischer einheitlicher Verzierungstraditonen. Anmand ihrer Zusammensetzung können die hier angefertig­ten Gefässarten den Töpferzentren zugeordnet werden, wo in der Gebirgsgegend Nutz­gefässe hergestellt wurden. Die Gefässe waren in erster Linie für den täglichen Geb­rauch und weniger als Schmuckstücke gedacht. Zwar ist ihre Verzierung nicht zu ver­nachlässigen, dennoch blieb sie zweitrangig. Gern verzierten die Töpfer ihre Gefässe mit Finger- oder Schwammabdrücken. Unter den Gefässe aus Gönc gibt es aber auch viele, die ganz in der Eile entstanden sein müssen und daher sozusagen geschüttelt und marmoriert aussehen: ihre Blumenmotive und Kränze zerfallen und sind nur noch ungeordnete grosse Flecke. Besonders beliebt war als Grundton eine helle Farbe (Weiss, gelblich Weiss, sehr helles Braun), dann ein Manganschwarz mit sehr wenig weiseer Verzierung und nur seltener auch Blau. In ihrer Qualität und wegen ihrer speziellen Verzierungen ragen einige typisch Göncer Gefässetypen heraus. Unter diesen sind auch die von der Form her schönsten in der Zeit zwischen 1880 und 1920 entstanden, und zwar ausschliesslich mit zwei Verzierungen (Herz mit Rosmarin, Kronenwappen), Schnapsflaschen mit Inschrift und Datum zum Geschenk, mit Kratzmotiven sowie grünglasierte Milchgefässe, die eben­falls auf Bestellung gefertigt wurden und mit denen die obigen Motive am Leben erhalten wurden. Ein ähnliches Spezifikum stellen die Milchnäpfe dar, die in der Grundfarbe schwarz-dunkelbraun sind und wenig weisse Verzierungen tragen sowie die, die von aussen weder Glasur noch eine Grundfarbe, sondern nur die Inschrift Május tragen. Charakteristisch für Gönc ist weiterhin, dass es hier fast völlig an Bouteillen und Krügen fehlt, sowie, dass ausser einer bärenförmigen Tabaksdose keine weiteren figürlichen Verzierungen vorkommen. Gabriella Vida

Next

/
Oldalképek
Tartalom