A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)

SZILAS A. Pál: Hitről és evolúcióról a 20 század végén (Magyar és német nyelven)

sich vermehren konnten, das wiederum Milliarden Jahre vergingen, bis als Ergebnis einer komplizierten Zellenentwicklung die Pflanzen- und Tierwelt auftauchte. Und es steht auch nicht im Widerspruch zur Schöpfungstatsache, daß der über ein Bewußtsein verfügende Mensch erst in den letzten Minuten der bisherigen 24-Stunden-Existenz der Erde aus der dafür organisch am geeignetsten und zu dieser Zeit am höchsten entwic­kelten Tierfamilie entstand. Gott sichert das Funktionieren des Kosmos durch Weltgesetze und nicht über einzelne Eingriffe. Die Sehnsucht des in Not geratenen Menschen gebar in seiner Gedankenwelt den Gott, der auf Bitten durch einen direkten Eingriff hilft und der sogar unter Überschreitung und Aufhebung der durch ihn selbst aufgestellten Naturge­setze Wunder wirkt. Gott sichert das Funktionieren des Kosmos durch Weltgesetze und nicht durch fallweise Eingriffe. Der Kosmos, von subatomaren Teilchen bis hin zur Milchstraße ist ein wunderbares Werk, das uns immer mehr verblüffte, je weiter uns die Wissenschaft und Technik den einen oder anderen Einblick ermöglichte. Ist zum Beispiel die Struktur und genetische Rolle der DNS-Doppelspiralen nicht ein Wunder für den menschlichen Geist? Die Verhaltensregeln des Lebens würden sofort gestört werden, wenn sie sich mit einem fällweisen Eingriff konfrontiert sähen. Der Fuchs ist ein Raubtier, ist Fleischfres­ser und ernährt damit seine Nachkommen. Wenn die Schutzbitte eines fliehenden Hasen durch eine Himmelskraft erhört würde, würden die Füchse aussterben und die Hasen degenerieren. Das Volk der Füchse und Hasen, die Artenvielfalt bleibt trotzdem erhalten und entwickelt sich weiter. Wenn das „Flehen" des Einzelnen durch Gott nicht erhört wird, bedeutet dies lange noch nicht, daß Gott nicht existiert. Nur eben anders, wie sich dies der Mensch oft unter Übertragung von menschlichen Eigenschaften vor­stellt. Immerwieder kann zwischen dem hier gesagten under wortwörtlichen Schöpfungs­geschichte der Bibel ein Widerspruch auftreten. Was ist das Wesentliche der Schöp­fungsgeschichte? Die Bibel sagt: Gott erschuf das für ein glückliches und immerwähren­des Leben gestaltete Menschenpaar. Aber eines verbot Er ihnen: den Apfel vom Baum des Wissens zu kosten. Sie übertreten das Verbot und werden deswegen aus dem Paradies vertrieben. Die Folgen ihres Vergehens haben auch Auswirkungen auf ihre Nachkommen. Der Vater Gott verzeiht nur dann der Menschheit, wenn sein eingebo­rener Sohn den versöhnenden Martertod am Kreuz stirbt und so die Menschheit erlöst. Den ersten Teil dieser Geschichte kann man so erklären, daß es sich um ein Symbol handelt und wir in Wahrheit nicht an einen Luzifer denken müssen, der sich in eine als schlechter Ratgeber fungierende Schlange verwandelt. Es könnte auch „irgendein Un­gehorsam" gewesen sein. Hat aber die biblische Reaktion Gottes nicht den Charakter einer Handlung eines despotischen Herrschers? Ist es nicht ein Widerspruch, daß der Allmächtige Gott ein unvollkommenes Menschenpaar schuf? Allwissend und doch sah er nicht den nach kurzer Zeit eintretenden „Betriebsfehler" des Menschenpaares vor­aus? Den Fehler, den sie noch vor dem Biß in den Apfel des Wissens, also noch im Stadium der naiven Unwissenheit begangen? Unendlich soll das Gerechtigkeitsgefühl Gottes sein, und doch verurteilt er sich nicht selbst, sondern die Schöpfung und deren Nachkommen. Und nur dann verzeiht er, als sein seelisch reiner und persönlich völlig unschuldiger Sohn den Martertod stirbt. Das Bild des die Verantwortung teilweise oder ganz auf Unschuldige übertragenden bösen und sich rächenden Gottes kann nur ein verzerrtes Bild menschlicher Einbildung sein. Aber wenn das so ist, dann wer war Jesus und warum starb er? Was tat er für die Menschheit? Jesus, der Sohn Gottes. Gibt es eigentlich einen entsprechenden Sinn für den Begriff, daß „Jesus der Sohn Gottes" ist? Sicherlich nicht, wenn wir an eine menschliche 620

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