A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 28-29. (1991)

KUNT Ernő: Temetkezési szokások Pányokon II. (Szokásvizsgálat)

dass die kein Träger des der Wirklichkeit widersprechenden Inhaltes, sondern über die Wirklichkeit richtig herausgebildete Schlussfolgerungen einer von uns nicht genügend bekannten Denkweise aufzufassen sind. Nicht der Inhalt des Glaubens ist falsch, doch ihre Abfassung ist „fremd" von uns (ebensogut wie das ganze System und Kultur der bäuerlichen Gesellschaft von der technischen Zivilisation fremd ist). Die eventuellen Unverständlichkeiten werden von Verfall, Abbruch und Zerfall der Form, die die Folge des Ungültigwerdens der herkömmlichen bäuerlichen Lebens- u. Denkweise ist, verur­sacht. Umso eher lässt es sich vermuten, da es für uns bekannt ist, dass die ökonomische Denkweise, der Utilitarismus für die bauerliche Gesellschaft charakteristisch ist. De­mentsprechend hat es in der Struktur keinen Überschuss, Selbstzweck vertragen, bzw. nach ihrer Beseitigung angestrebt. Es ist also plausibel, dass auch die Glauben, bzw. die darin kodierten Inhalte, von bäuerlichem Denken für lebenswichtig gehalten wurde, da die meisten Fassungen im ganzen ungarischen Sprachgebiet nicht nur von einzelnen sondern auch von allen Mitgliedern der bäuerlichen Gemeinschaften bekannt sind, sogar im allgemeinen ungeachtet der inneren gesellschaftlichen Schichtung. In unserem vorliegenden Aufsatz wird es versucht die Totengebräuche und To­desglauben des ungarischen Volkes, d.h. die Erscheinungsformen des von bäuerlicher Gemeinschaft über den Tod, den Gestorbenen, über den Zustand nach dem Tode, zwischen Lebenden und Gestorbenen bestehende Verhältnisse ausgestalteten rationel­len und irrationellen Wissens, zu untersuchen unter Rücksichtnahme auf die oben geschilderten Gesichtspunkte. Unser Aufsatz basiert auf die Analysierung der Toten­gebräuchen und Gesellschaft von Pányok (Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén, ehemali­ges Bundesland Abauj, Gemeinde Encs), jedoch wurden die auf dem ganzen ungari­schen Sprachgebiet bekannten TotengebrAuchen berücksichtigt. Die Totengebräuchen und Glauben enthalten allgemeine Bestimmungen darüber, wie die Dorfgemeinschaft (Gebrauchund Glaubengemeinschaft) im Falle des Verlustes eines Mitgliedes reagieren soll. Das Tätigkeitsbereich der verschiedenen Klein- u. Grossgruppen (von Blutsbande, Gebiet, Wirtschaft, Sozial-Verwaltung-, Hilfeleistung, usw.) und die Aufgaben von einzelnen traditionell bestimmten Personen werden von exakten, herkömmlichen Befehlen gekennzeichnet. Die in totenglauben kodierten Normativen messen der Unterscheidung Geschlech­ten nach eine Bedeutung bei, sie werden streng geregelt ob welche Aufgaben von welchem Geschlecht erledigt werden darf. Im Grunde genommen dauern die Totehgeb­räuchen der ungarischen Bauernschaft von Eintritt des Todes bis zum Totenmahl. Weiter ausgelegt dauern sie vom Auftauchen der Möglichkeit des Todes, abgesehen davon ob diese Möglichkeit auf rationeller oder irrationeller Überlegung beruht, bis zu den Arten die Erinnerung des Toten aufrechtzuerhalten. Zum Abschluss unserer Studie werden die Bestattungssitten eines Dorfes an Nord­ostrungarn aus dem Gesichtspunkt vorgelegt, wie sehr die dort herrschanden Glauben funktional sind, inwiefern die zu erfolgreicher Kooperation der Dorfgemeinschaft im Falle von ausserordentlichen Verluste beitragen. Vorzeichen Träume. Mal das eine, mal das andere Mitglied der Gemeinschaft kann ein Traum­gespinst sehen, das nach den Bräuchen des Dorfes für schlechtes Omen, eventuell Vorzeichen des Todes betrachtet werden kann. Derartige Vorzeichen tauchen unregel­mässig, am zufälligsten bei verschiedenen Personen auf, die nicht einmal häufig über ihre Träume berichten. Diejenige, die vermahnt wurden, beobachten in gesteigertem. Masse ihre Umgebung längstens drei Tage lang, in sich erwägen, auf wen sich das schlechte Omen überhaupt beziehen kann. Insofern es nicht konkretisieren, auf die 527

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