A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 27. Tanulmányok a 70 esztendős Végvári Lajos tiszteletére. (1989)

CSAPLÁROS István: Heilprin Mihály, az 1848-49-es magyar szabadságharc elfeledett költője

MIHÁLY HEILPRIN, EIN VERGESSENER DICHTER DER UNGARISCHEN REVOLUTION UND DES UNGARISCHEN FREIHEITSKAMPFES (Auszug) Der Lebenslauf Mihály Heilprins ist in einem weiten Bogen gespannt. Er wurde im damals russisch-polnischen Piotrków geboren und gelangte im Alter von zwanzig Jah­ren nach Ungarn, von hier aus nach etwas mehr als zehn Jahren dann nach Nord­Amerika. Das ist auch darum ein inhaltsreicher Lebenslauf, weil Heilprin innerhalb von 4-5 Jahren nicht nur ausgezeichnet ungarisch gelernt hat, sondern sich auch, aus einer jüdischen Intelligenzlerfamilie stammend, innerhalb von kurzer Zeit in das ungarische geistige Leben einschalten konnte. In Amerika hat er, als ständiger Mitarbeiter mehre­rer Lexika und der Zeitschrift „Nation" arbeitend, weder seine Heimat, noch seine zweite Heimat, Ungarn, vergessen. Mihály Heilprin wurde am 23. Februar 1823 in Piotrków als Sproß einer alten jüdi­schen Wissenschaftlerfamilie geboren (über diese Familie wird in der The Jewish Ency­clopedia im VI. Band auf mehreren Seiten geschrieben). Zur Jahreswende 1842-1843 läßt er sich mit seinen Eltern, Geschwistern und seiner Frau in Miskolc nieder. Nach vier­jährigem Aufenthalt in Miskolc bringt Heilprin seinen Schmerz über das Scheitern des Galizischen Aufstandes von 1846 in Versen und zu gleicher Zeit die Freude der un­garischen Juden über die Streichung des seine Glaubensgenossen verletzenden Toleranz­ediktes durch den König in seinem Gedicht „Jüdisches Rondo" in ungarischer Sprache zum Ausdruck. Im Rondo nennt er Ungarn schon „seine Heimat", seine „gute Mutter". Im Sinne der Intelligenzler-Traditionen seiner Familie schaltet er sich auf dem Gebiet der geistigen Arbeit in das Leben der Stadt ein: Er eröffnet eine Buchhandlung. Er ist gern gesehener Gast im sich für die Reformen begeisternden adligen Kassino der Stadt, in seiner Buchhandlung war auch der hervorragendste Dichter dieser Zeit, Sándor Petőfi. Als Erwiderung auf dessen „Nationallied" (15.3. .1848) veröffentlicht Heilprin auf einem Flugblatt sein „Lied der nationalen Wacht", das vertont auch weite Verbrei­tung findet. Seine während der Zeit der ungarischen Revolution und des Freiheitskamp­fes von 1848-1849 geschriebenen Gedichte veröffentlicht er am 21. Mai 1849 unter dem Titel „Lieder der Republik" in Buchform. In dem Bändchen veröffentlicht er Gedichte revolutionärer Stimmung aus der europäischen Literatur, vor allen Dingen von Georg Herwegh, aber auch insgesamt zehn eigene Gedichte. Das vielleicht bekannteste, am längsten weiterlebende Gedieh von ihm, „Zur Sense, wer Ungar ist", erinnert an die Varsovienne von Delavigne. In Heilprins eigenen Gedichten sind die Ideen und künstle­rischen Einflüsse der großen ungarischen Dichter dieser Zeit, Vörösmarty und Petőfi, stark zu spüren. Die Ehrlichkeit seiner Gefühle kann ihm jedoch nicht abgesprochen werden. Im Frühjahr bekommt er eine Stelle als Referendar im Innenministerium. Er war einer der ersten Staatsbeamten Ungarns jüdischer Abstammung. Er hält auch in den kritischen Phasen des Freiheitskampfes aus und ermuntert mit seinen Gedichten und Artikeln zum weiterem Kampf. Nach der Niederlage flüchtet er nach Paris und kehrt dann Ende 1850 nach Miskolc zurück. In den schweren Jahren der Unterdrückung be­ginnt er ein gewagtes Unternehmen: Er erweitert seine Buchhandlung durch einen Ver­lag und dadurch gerät er mit den hervorragenden literarischen Persönlichkeiten dieser Zeit in Verbindung. In seiner Unternehmung „Schöngeistliche Bibliothek" veröffent­licht er die Werke von 4 Dichtern und Schriftstellern. Er gibt die Gedichte von Mihály Tompa und je einen Roman von E. Sue, Scribe und Wettenbergh heraus. Da er aber nicht auf seine Kosten kommt, gestaltet er seine Buchhandlung zur Leihbibliothek um 260

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