A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 25-26. Tanulmányok Szabadfalvi József tiszteletére. (1988)

RÉGÉSZETI TANULMÁNYOK - KOVÁCS László: A magyar honfoglalás kori pénzleletek keltező értékéről

Zeit, als sie mit ihren Besitzern gemeinsam begraben wurden, nur mehr im allgemeinen schließen, ebenso wie auch bei den als waffenlos registrierten, jedoch einst aller Wahrs­cheinlichkeit nach gleichfalls bewaffneten Männern. 16-23 Eine Ausnahme bilden die Grabfunde von Vereb (39), Benepuszta (38) 19-20 sowie Kiskunfélegyháza (51); dieser letztere Fund wurde in einer selbständigen Abhandlung ausgewertet. 21 Die Zeit der Be­stattungen der authentisch waffenlosen Männer, der Frauen und Kinder zu bestimmen, können wir nur mit einer archäologische Methoden anwendenden Analyse unterneh­men. 24-26 Sämtliche erwähnte Bestattungen stammen aus der die erste Hälfte und noch einige Jahrzente der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts umfassenden Phase, während die römische Münzen enthaltenden 47 Grabfunde können nicht früher als aus der zwei­ten Hälfte des Jahrhunderts stammen. Der 5. Abschnitt der Studie befaßt sich mit dem chronologischen Versuch der land­nahmezeitlichen ungarischen Archäologie von Mechtild Schulze. Sie schloß aus dem möglichen ersten Präungsjahr der aus den Gräbern stammenden Münzen auf zwei-sich zwischen 896-925 und 926-950 setzbare - chronologische Phasen, das zugleich auch die Ausdehnung des ungarischen Siedlungsgebietes bedeuten würde: demnach wären in SW- und W-Transdanubien die ungarischen Landnehmer erst in der zweiten Phase er­schienen. 28 Den allgemeinen Wert der Argumente der Verfasserin vermindert zwar die Tatsache, daß die als Grundlage dienenden, münzführenden Gräber nur ein Bruchstück des Fundmaterials bilden, 29-30 und obwohl in ihren Daten viele - aus der Fachliteratur übernommene, also ihr nicht zu übelnehmende - Fehler sind, wird nach ihrer Ausbesse­rung und Ergänzung mit den byzantinischen Münzen (vgl. Abb. 3. a-b) die von ihr wahrgenommene territoriale Änderung zweifelsohne erscheinen: höchstens nicht in der Komplexität der Nachlassenschaft der landnehmenden Ungarn, sondern lediglich in den münzführenden Bestattungssitten. Auf die politische Geschichte SW- und W-Transdanubiens kann aus den Grabfunden vorläufig schwer geschlossen werden, 32 infolge der unlösbar scheinenden Datierungsschwierigkeiten. Zur Zeit scheint es, daß weder das chronologische Schema von Jochen Giesler, noch seine von Mechtild Schulze empfohlene Verfeinerung die Schwierigkeiten nicht lösen werden. Die ein- (J. Giesler) oder zweiphasige (M. Schulze) Periode des betreffenden Fundmaterials (= Gruppe IV/a. nach Hampel) haben sich mit ihrer Umwandlung in die sog. Bijelo-Brdo-Kultur ( = Gruppe IV/b. nach Hampel) um 950/70 oder 970/80 nicht abgeschlossen. Es ist wahrscheinlicher, daß das als Nachlassenschaft der ungarischen vornehmen und mittle­ren Schicht betrachtete 33 Fundmaterial vor den Augen der Archäologen erst mit der Ex­pansion des Christentums, Ende des 10. Jhs verschwindet und der Wandel in die Bijelo­Brdo-Kultur tritt erst im Material der Reihengräberfelder des Gemeinvolkes ein. 34 Das archäologische Bild der nicht-ebenen Gebiete Transdanubiens im 10. Jh. kann sich nur auf der Auswertung der Reihengräberfelder des Gemeinvolkes gründen und deshalb müssen wir mit der Anwesenheit der sie belegenden Bevölkerung vom Anfang des 10. Jahrhunderts an rechnen. Es ist möglich, daß ihre mit weniger Waffenbeigaben charakterisierbare Nachlassenschaft soviel andeutet, daß sie in geringerem Maße an den Streifzügen teilgenommen haben und die münzführende Bestattungssitte unter ih­nen erst später Fuß gefaßt hat, ebenso wie im Kreise der in Waffen enthaltenden Grä­bern bestatteten Krieger Mittel- und Südosttransdanubiens. László Kovács 175

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