A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 24. (1986)

NÉPRAJZI TANULMÁNYOK - SZABADFALVI József: A sertéstenyésztés néprajzi kutatása Magyarországon

ETHNOGRAPHISCHE FORSCHUNG ÜBER DIE SCHWEINEZUCHT IN UNGARN Das Hausschwein (sus domesticus), eine Gattung in der Ordnung der Paarhufer, in der Familie der Schweinrassen, entwickelte sich aus den Wildschweinen durch Zähmung. Schweine sind — im Gegensatz zu anderen Tieren (wie Rindviecher, Pferde, Schafe) — lediglich „Einzwecktiere". Während die übrigen Viecher auch als Zugtiere, für Transport­aufgaben, zur Milchgewinnung usw. gehalten werden, dienen Schweine ausschliesslich zur Fleisch- und Fettgewinnung. Schweine sind typischerweise fruchtbare Tiere, anstelle der alten regionalen Rassen lassen sich neuere, intensivere Rassen - je nach Region - sogar binnen 5—10 Jahren ansiedeln. Seit dem Mittelalter waren in Ungarn zwei bedeutende regionale Rassen vertreten: das „Bakonyer" Schwein in Westungarn, hauptsächlich in Transdanubien, und das „Salon­taer" Schwein in Ostungarn, vornehmlich in Regionen jenseits der Theiss. Ab Ende des 18. Jahrhunderts hat sich das Sumadia-Schwein von der Balkanischen Halbinsel her ver­breitet, und aus dieser und den angestammten regionalen Rassen wurde in Ungarn das sog. ,,Mangalica"-Schwein hochgezüchtet. Schweine zur intensiven Fleischgewinnung wurden in den letzten 100 Jahren hereingeholt und allmählich angesiedelt. Hinter den Verände­rungen der Rassen verbergen sich grundlegende Änderungen in der Wirtschaft und der Nahrungskultur. Die geschichtliche, wirtschaftshistorische und ethnographische Literatur über Schweinezucht datiert sich erst seit dem 19. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert sind in erster Linie in den geographischen Beschreibungen (Olahus, Nikolaus, Bél, Mathias), im 18. Jahrhundert in Arbeiten von Fachverfassern für Wirtschaft (Mitterpacher Lajos, Nagyváthy János, Pethe Ferenc) gut bewertbare Angaben zu finden. Im 19. Jahrhundert wurden bereits in Zeitschriften für Wirtschaftsfragen zahlreiche Artikel und Studien veröffentlicht. In den Jahren 1908 und 1925 schrieb Béla Dorner zwei inhaltsreiche Bücher. Die wirtschaftliche Fachliteratur der letzten drei Jahrzehnte ist mit dem Namen József Schandl verbunden. In den 30er Jahren schrieben Lajos Kiss, Sándor Gönyey-Ébner und Sándor Szűcs die allerersten ethnographischen Beschreibungen zur Schweinezucht einzel­ner Regionen. In den letzten 10—15 Jahren befassten sich Árpád Csiszár, József Szabad­falvi und Iván Balassa mit den ungarischen Extensiwerfahren der Schweinezucht, hauptsächlich der Eichelnahrung. Gut verwertbare Angaben sind in diversen Dorfs- und Regional-Monographien, in Studien und Monographien über Wirtschaft, Waldleben und Volksarchitektur zu finden. Die Bibliographie am Ende der Studie enthält die wichtigsten literaturquellen zur Schweinezucht in Ungarn. József Szabadfalvi 302

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