A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 24. (1986)

TÖRTÉNETI, IRODALOM- ÉS MŰVÉSZETTÖRTÉNETI TANULMÁNYOK - GODA Gertrúd: Mándoki bács – Dési Huber István ismeretlen rajza

DER ONKEL MÂNDOKI - UNBEKANNTE ZEICHNUNG VON ISTVÁN DÊSI HUBER (Auszug) István Dési Huber (1895—1944) hat diese schöne bis jetzt verborgene Schöpfung seines Lebenswerkes, den Onkel Nxándoki (1. Bild) im bedeutenden Jahr seiner künstle­rischen Entfaltung, 1938 gezeichnet. Für das Werk ebenso wie für seine hervorragenden Zeichnungen, unter ihnen auch für das selbstquälerische Selbstbildnis, ist dieselbe Expres­sivität charakteristisch. (2. Bild). Im Jahre des Anschlusses hat sich der Künstler, der wie die Maler des Quattrocento seine Komposition „Flüchtlinge" in sein Selbstbildnis einbaute, selbst in die schöpferische Einsamkeit geflüchtet, als er der Einladung des berühmten Ethnographen Gyula Ortutay folgte. Während der Folklorist Märchen sammelte, ist Dési Huber seinem alten Wunsch nachgegangen : er hat schöne, harte ungarische Bauernköpfe gezeichnet. Der ideologisch gebildete Künstler hat die gesellschaftliche Aufschichtung des überaus armen Szatmárer Dorfes nicht nur erkannt, sondern er konnte es in seinen Kunstzeichnungen expressiver Kraft wie ein Soziologe widerspiegeln. („Mihály Fedics") (5., 6. Bild). Seine Kunst wird durch die Bestrebung zu typisieren charakterisiert. Des Künstlers Glauben an der Zukunft des vierten Standes hat die Schöpfung eines ungarischen Bauern­typs ermöglicht, der über das gesellschaftliche Ideal seiner Zeit hinauswächst und bis heute einen tiefen Eindruck auf den Zuschauer macht. Der Wirt Mándoki, deren Lebens­fülle schon vorüber ist, hat seine Selbstachtung von der Anerkennung seiner Dorfge­meinschaft bekommen. Der Künstler hat das charaktervolle Gesicht mit einfachem Übungsstoff, mit Zeichenkohle dargestellt, dem Ordnungmachen des Postimpressionis­mus, der konstruktiven Disziplin gemäss. Die zutandhafte Ruhe, die das Leben verschö­nende Kraft und bedingungslose Verehrung zur gleichen Zeit die expressive Befangenheit des Künstlers. Strömen aus dem Werk, und Dési lluber erreicht in diesem Werk ein so hohes Grad der Typengestaltung, dass er den Gebrauch von Attributen nicht mehr benötigt, und es ist gültig, was Lajos Végvári in einer seinner Schriften so formuliert über Rembrandts Typengestaltung: „... er schuf die Entfaltung des Individuums im Typus." Das Werk schmückte das im Jahre 1946 gegründete Volkskollegium „Dési Huber", nach der Zerstreuung hat es ein tragisches Schicksal erlitten. Der Werterkenner hat es gerettet und jetzt lernen wir durch dieses hervorragende Werk den realistischen Bauerntyp der Grossen Ungarischen Tiefebene kennen, der viel vom Leben weiss und frei von jedem späten Schwulst der Münchner romantischen Anschauung ist. Gertrúd Goda 221

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