A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 22-23. (1985)

FARBAKY Péter: Mezőcsát és Ároktő településtörténete és népi építészete

Entwicklung ungebrochen. 1700 liegt die katholische Kirche in Ruinen, die Reformanten besitzen jedoch eine Holzkirche, die im Jahre 1745.durch die heute noch bestehende Kirche ersetzt wird. Eine neue römisch-katholische Kirche wurde im Jahre 1856 erbaut. In Mezőcsát werden zur heutigen Zeit die alten Häuser in zunehmendem Masze abgerissen, demgegenüber entwickelt sich Ároktő immer noch langsamer, sein Dorfsbild wird heute noch durch die alten Häuser mit Lehmwänden und Schilfdächern geprägt. Ein Grossteil der Grundstücke hat bis heute seine unregelmässige, rechtecksnahe Form be­wahrt, es sind lediglich die in unserem Jahrhundert entstandenen Grundstücke band­förmig. Auf den Grundstücken sind die Gebäude in der Regel ein-, seltener zweireihig untergebracht, es gibt aber auch Beispiele für Anordnungen, in denen das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude senkrecht zueinander stehen. Eine spezielle Bauweise ist der so­genannte Gemeinschaftshof. Hierbei werden die Wohnhäuser des Grundstückes hinterein­ander, in Gruppen angeordnet. Das Alter der Gebäude wird meistens durch die in den Unterzugsbalken eingehauene Jahreszahl gekennzeichnet. Das unseres Wissens älteste Gebäude in Mezőcsát befand sich in der Petőfi u. 28 (1792), es wurde aber leider vor wenigen Jahren abgerissen. In Ároktő wurde nach unserem Kenntnisstand das älteste Haus im Jahre 1822 erbaut (Széchenyi u. 50.). Die Häuser wurden fast ausschliesslich aus Lehmziegeln, am Giebel manchmal pflanzlichem Material gefertigt, die Umfriedung wurde mit Kotpfladen verputzt. Die Häuser sind mit einer ebenen Decke versehen. Die Giebelbalkenbauweise ist älteren Ur­sprungs. Neuzeitig werden nur noch Querbalken verwendet. Die Deckenbalken werden mit Ruten und Schilf bespannt und mit Kot verkleidet. Eine neuere Lösung ist die Decke aus Brettern. Unter den Dachkonstruktionen sind die Bauweisen mit Sparren und Pfetten gleicherweise zu finden. Die Dächer der älteren Häuser wurden generali mit Schilf gedeckt. Die Entwicklung der Wohnungsgrundrisse begann mit dem einzelligen Haus. Diese sind heute nicht mehr aufzufinden, aber einzelne zweizeilige Häuser kann man noch antreffen. Die Einteilung der dreiräumigen Wohnhäuser ist wie folgt: Der Eingang führt in den mittleren Raum, hier ist der Herd untergebracht, dadurch teilt sich der Raum in Diele und Freikaminküche. Von hier geht es in das Vorderzimmer, in dem sich der Ofen befindet, bzw. hinten in die Kammer oder das Hinterzimmer. Im Laufe der Zeit wurde der Ofen vom vorderen in das hintere Zimmer verlagert, dadurch entstand das sog. „saubere Zimmer". Die Diele verläuft an der Längsseite der Häuser und setzt sich u. U. an der Stirn­wand fort. Sie kann aus Holz gebaut sein, man findet aber auch Dielen aus Stein- bzw. Ziegelsteinsäulen vor. Besonders schön sins in Mezőcsát die Gebäude in der Mátyás u. 35 und Vörös Hadsereg u. 62. mit ihren breiten Arkaden. Die Erhaltung der alten Häuser ist eine dringende Aufgabe der nächsten Zeit für beide Siedlungen. Péter Farbaky 283

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