A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 17-18. (1979)

JOÓ Tibor: A sajóládi pálos kolostor

A SAJÓLÁDI PÁLOS KOLOSTOR 165 len benutzt werden; zwischen 1716 wurden die Kirche, die Sakristei, der Turm und der Gang neben der Kirche wiederhergestellt. Am 28. Juli 1720 erfolgte die „Grundsteinlegung des Konvents", und bis zum 30. Mai 1737 wurden sämtliche Bauarbeiten am Kloster fertig­gestellt. 1769 wurde von Kristóf Quadri, Baumeister aus Gyöngyös, ein neuer Turm gebaut. Die Wiederherstellungsarbeiten der Kirche und des Klosters wurden von dem namhaften Architekten G. B. Carlone geleitet. In den 50-er Jahren des XVIII. Jahrhunderts wurde auf dem Friedhof die dreieckige Kapelle der „Leidenden Heiligen Mutter" errichtet. 1774 wurde bei der Abzweigung der der beiden Wege von Sajólád nach Sajópetri und Ónod die ausgezeichnete Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk aufgestellt. Die Pauliner von Sajólád liessen zwischen 1737 und 1742 auch das Paulinerkloster und die Kirche von Diósgyőr wiederherstellen; 1729 erbauten sie die Kirche von Köröm; auch Gasthäuser errichteten sie, darunter das heutige Pfarrhaus in Köröm. Die aufgezählten Gebäude, Bauwerke ind die Statue gehören zu unseren wertvol­len Kunstdenkmälern. Leider blieben vom Sajóláder Kloster nach dem Abriss Anfang des XX. Jahrhunderts nur anderthalb Flügel erhalten. Der wertvolle Skulptur- und Gemäldebestand des Klosterkomplexes hat auch grosse Verluste erleiden müssen. Bei der Auflösung des Klosters am 20. März 1786 waren noch mindestens 40 Statuen, mehr als 40 Gemälde und Kupferstiche bekannt; aber ausser der Statue vom Heiligen Johannes von Nepomuk an der Brücke ist nur eine Engelsfigur erhalten geblieben, die heute im Pfarrhaus steht. Der Autor nimmt an, dass es sich bei zwei Statuen des Miskolcer Museum um Holzschnitzereien aus dem Bestand der Pauliner von Sajólád handelt; die anderen sind wahrscheinlich verlorengegangen oder befinden sich in Privatbe­sitz, obwohl ein Forscher der Pauliner Skulpturen 1944 noch 18—20 Statuen registriert und beschrieben hat. Fünf Gemälde sind noch bekannt, und in dieser Studie werden sie zum Teil vorgestellt. Von grosser Bedeutung sind noch die aus Eichenholz geschnitzten Sitzbankab­schlüsse und die Intarsien im Chorgestühl. Der Autor misst dem kaum 80 Jahre dauernden Aufschwung und dem Neuaufbau der Pauliner im XVIII. Jahrhundert grosse Bedeutung bei, weil sie auf dem Gebiet der bildenden Künste und des Kunstgewerbes, bei der Verwirklichung ihres künstlerischen Programmes in der Verbindung mit der Liturgie als bedeutende Mäzenen tätig waren. Das Kloster erteilt Aufträge an Maurer aus Eger, Miskolc, Gyöngyös und Mecenzéf; an Maler aus Miskolc, Nagyszombat, Lőcse; an Bildheuer aus Eger; an Gold- und Kupferschmiede aus Nagyszom­bat, Wien, Pest und Miskolc; an Kupferschmiede aus Szomolnok; an Orgelbauer, Stein­metze und Zimmerleute aus Eger; an Talarschneider aus Pozsony usw.; auch die Pauliner Holzschnitzer hinterliessen eine Kostprobe ihrer grossen Kunst. Tibor Joó

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