A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 16. (1977)

HELLEBRANDT Magdolna–PATAY Pál: Újabb rézkori temetők Dél-Borsodban

ÚJABB RÉZKORI TEMETŐK DÉL-BORSODBAN 75 de), noch dazu wahrscheinlich in ihrer hochentwickelten Zeit. Da die Gräber zum Teil aufgewühlt, zum anderen die Skelette in schlechtem Zustand waren, konnte die Lage und das Mass der Kauerung nur in drei Fällen beobachtet werden. Die Lage war in allen drei Fällen nicht die in der Kupferzeit übliche West-Ost-Lage. Im 5. Grab war das Skelett von der Bodrogkereszturer Kultur so zusammengekauert, dass die Schenkelknochen quer zum Rumpf lagen. Im 1. und 6. Grab lagen die Skelette fast ausgestreckt, was bisher in der Tiszapolgárer Kultur nur in Polgár-Basatanya vorgekommen war. Die beiden letzteren Grä­ber stammen aus der frühen Kupferzeit. Die bis jetzt bekannten Fundorte aus der Kupferzeit in Süd-Borsod und seiner Umgebung sind : Mezőkeresztes-Csincsetanya, Ernőd, Tiszavalk-Tetes, Tiszavalk-Kenderföldek, Fundort zwischen Tiszadorogma und Ároktő, Tisza­keszi-Szódadomb, Tiszakeszi-Fáykert, Polgár-Basatanya, Polgár-Bacsókert. Auffallend ist, dass in den meisten Funden, so auch im Friedhof von Tisza­bábolna-Szilpuszta, die Kulturen von Tiszapolgár und Bodrogkeresztúr gleich­falls vertreten sind. Das ist keine neue Beobachtung, verstärkt aber dieAuff fassung, dass die Kultur von Bodrogkeresztúr die organische Fortsetzung der Kultur von Tiszapolgár war, mit anderen Worten, die Gesellschaftsentwick­lung der frühen und mittleren Kupferzeit war kontinuierlich. Bis jetzt galt Polgár-Basatanya als einziger Friedhof der Tiszapolgárer Kultur, in dem die Skelette nicht zusammengekauert, sondern gestreckt lagen. Bei den Gräbern 1 und 6 von Tiszabábolna-Szilpuszta kam diese Bestattungs­gepflogenheit vor, die auf eine sehr alte Tradition in der Tisza-Kultur zurück­blicken kann. Diese Art der Bestattung war auch Brauch in Polgár-Csőszhalom, Bodrogkeresztúr-Kutyasor und auch in Kisköre, aber nach der frühen Kupfer­zeit gab es keine weiteren Angaben für ihre Anwendung. Es kann angenommen werden, dass ihr Vorkommen in Polgár-Basatanya nur als Ausnahme zu bet­rachten war. Das Beispiel von Tiszabábolna lässt aber darauf schliessen, dass es sich um keinen Einzelfall handelt, denn eine Gruppe (Stamm?) der Bevöl­kerung der Tiszapolgárer Kultur bei der Sajó-Mündung an der Theiss hat diesen uralten Brauch unverändert bewahrt. Beide Friedhöfe haben gemeinsame Merk­male, und daher mussten die dazugehörenden Völkergruppen eng mit einander verbunden gewesen sein. Darauf verweist auch, dass auf beiden Orten die Grä­ber in West-Ost-Lage angeordnet waren, im Gegensatz zu anderen Gebieten der ungarischen Tiefebene, wo die Ost-West-Lage allgemein üblich war. Auf Grund der Angaben kann noch erwähnt werden, dass bei den Männern dieser Gruppe das Tragen von Hauer-Amuletten verbreitet war (Tiszabábolna Grab 5). Die Gruppen (Stämme) mit verschiedenen Bestattungsbräuchen waren im von uns untersuchten Gebiet vermischt angesiedelt. Der Friedhof von Tisza­valk-Tetes liegt Tiszabábolna-Szilpuszta am nächsten und stammt aus der frü­hesten noch Übergangsperiode mittleren Kupferzeit. Die Funde von Tisza­bábolna-Szilpuszta stammen aus der frühen Kupferzeit bzw. aus der entwickel­ten Periode der mittleren Kupferzeit. So kann mit Recht angenommen werden, dass auch dieser Friedhof zum Teil aus der Übergangsperiode stammt, d. h. gleichaltrig ist mit dem von Tetes. Wenn also unsere Annahmen betreffs Bedeu-

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