A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 16. (1977)

DOBROSSY István–FÜGEDI Márta: Etnikai határok és nemzetiségi hatások Borsod-Abaúj-Zemplén megyében a kenderfeldolgozás rostelőkészítő munkafolyamatában

292 DOBROSSY ISTVÁN— FÜGEDI MÁRTA ETHNISCHE GRENZEN UND EINFLÜSSE DER NATIONALITÄTEN IM KOMITAT BORSOD-ABAÚJ-ZEMPLÉN BEI DER HANFVERARBEITUNG IM STADIUM DER FASERAUFBEREITUNG (Auszug) In grossen Teilen der Komitate Borsod, Abaúj, Zemplén hat die Hanfver­arbeitung ihre Bedeutung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bewahrt. Die Werkzeuge, der Wortschatz dieser Arbeiten, die Terminologien der einzelnen Arbeitsprozesse haben sich bis heute erhalten. In der Studie wird ein Moment der Hanfverarbeitung untersucht und zwar die Qualifizierung der Fasern. Diese Arbeitsphase ist geeignet, mit der karthographischen Aufzeichnung von Be­zeichnungen und Terminologien Schlussfolgerungen zu ziehen die Nationalitäten und die ethnischen Gruppen betreffend. Im Laufe der Arbeit wurden Angaben von 102 Sammelpunkten aufgearbei­tet. Dem Bild des Sammelgebietes folgen die Fotos der Werkzeuge. Bild 4 zeigt die Bezeichnungen für die Faseraufbereitungswerkzeuge, Bild 5 das Ausdeh­nungsgebiet der Bezeichnung des Arbeitsprozesses, Bild 6 die während der Auf­arbeitung gewonnenen besten Faserstoffe, Bild 7 die mittelmässigen Faserstoffe bzw. das Ausdehnungsgebiet ihrer Bezeichnungen. Die Ausdehnungsbereiche der Terminologien sind gut zu umreissen, und das ermöglicht die Beantwortung der in der Überschrift berührten Fragen. Es kann festgestellt werden, dass im besagten Gebiet nur die Ausbreitung folgender ethnischer Gruppen umrissen werden kann: palóc (Palóczen) und deren Gömörer Abwandlung barkó (Barko). Das matyó (Matyo) Ethnikum (südlich des Bükk-Gebirges) bzw. seine drei vermuteten Siedlungen (Mezőkö­vesd, Tárd, Szentistván) sondert sich nicht von seiner Umgebung ab, sondern geht in der Südborsoder Landschaft auf. Obwohl die Siedlungen und Bewohner unserer Komitate andere Gruppen und Landschaften sind, sondern sie sicn nicht ab. Dem gegenüber können die Siedlungen vor dem 18. Jahrhundert und aus dem 18. Jahrhundert oder die von ihnen unabhängigen kulturellen Wirkun­gen, bzw. deren Erhaltung in den Terminologien ausgewiesen werden. So kommte die Bezeichnung vonó (Hanfhechel) für das Gerät zum Faserspalten nur in den Siedlungen längs des Bódva-Flusses vor. In Richtung Norden kommt die Bezeichnung häufiger vor, was auf einen kulturellen Einfluss von Norden her schliessen lässt. Die Bezeichnung der Geräte pátyoszoló und ecset (Pinsel), die in den Komitaten Abauj und Nordzemplén gebräuchlich ist, lässt ukrai­nische Einflüsse annehmen. In der Bezeichnung für die qualitätsmässig besten Fasern kommen ähnliche Einflüsse zur Geltung, gleichzeitig kann die Kenntnis der Terminologien kender (Hanf) und szálkender (Fadenhanf), die auf eine Ausdehnung in der ungarischen Tiefebene hinweist und aus der Zeit der Land­nahme stammt, beobachtet werden. Auf die mittelmässige Faserqualität bezie­hen sich die früheren Feststellungen, doch kann diesbezüglich eine Grenzlinie gezogen werden. Nördlich dieser Grenzlinie kommen eindeutig slawische kul­turelle Einflüsse zur Geltung, südlich von ihr muss ein eigenartiger kultureller

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