A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 15. (1976)

GÁDOR Judit–NOVÁK Gyula: Ásatás az abaújvári földvárban

ÁSATÁS AZ ABAÜJVÁRI FÖLDVÁRBAN 49 4,30 m. Die ursprüngliche Breite der Mauer konnte nicht festgestellt werden. Die Fundamente der Burgmauer liegen in der unmittelbar darunter zu beo­bachtenden Holzkonstruktion der Schanze. Das Material der Schanze bestand aus verschiedenfarbiger Erde und Kiesschichten. Die Balkenreste sind verhält­nismässig gut erhalten : zu oberst in Form von braunem, weissem und hell­grauem Pulver, 1 m tiefer in Form von braunem, verfaultem Holz. Ab 2 m Tiefe konnten auch runde bzw. ovale Rindenabdrucke beobachtet werden. Die Balken waren dicht untereinander angeordnet. Nach dem Verfaulen sind sie zusammengefallen, in einander verschwommen, daher konnten die einzelnen Balkenreihen zusammenhängend auf dem ganzen Gebiet nicht ausgemacht werden. Die Schanzenkonstruktion war ganz einheitlich (Bild 2). Spuren von senkrechten Pfählen wurden nicht gefunden, es wurden nur waagerechte Balken gefunden. Die in einem Abstand von 60—100 cm quer zur Schanzenrichtung liegenden Balkenreihen wurden von Balkenreihen gekreuzt, die in einer Entfernung von 3—5 m parallel zur Schanzenrichtung lagen. Zwischen den Balken lag eine 10—20 cm dicke Erdschicht. Kleinere Verschiebungen weisen darauf hin, dass die von den Balkenreihen gebildeten Wände nicht ganz senkrecht waren. Das nachträgliche Setzen der Erdschichten hat die Konstruktion ebenfalls deformiert. Am Innenrand der Schanze lag zwischen den Balken in 4 m Tiefe auf einer Strecke von 1,50 m ein Steinhaufen. Die Schanze war also in sog. Kastenbaukonstruktion gebaut, deren Zwi­schenräume mit Erde aufgefüllt wurden. Im Erdreich der Schanze, das wahr­scheinlich aus dem Innengebeit stammt, wurden nur einige Scherben aus der Kaiserzeit gefunden. Das weist darauf hin, dass das Burggebiet vor der Zeit des Schanzenbaus unbewohnt war. Am inneren Fuss der Schanze sowie im gepflügten Teil des Innengebietes sind Scherben aus der Árpádenzeit (XI — XIII. Jahrhundert) zu finden. Diese Funde stammen aus Schichten einer Siedlung nach dem Bau der Schanze. Am Innenrand der Schanze, im obersten Abschnitt der Balkenkonstruktion, wurden landwirtschaftliche Eisenwerkzeuge gefunden (Bild 3), die ebenfalls einen chronologischen Anhaltspunkt bieten. Dem Abaújvárer Spatenpantoffel (Bild 4) ähnelnden Typen aus dem X — XII. Jahrhundert sind in Ungarn und in Altrussland bekannt. Die Sicheln (Bild 5—6) können auf Grund ihres Types ins XII — XIII. Jahrhundert datiert werden, aber die Auffindungsumstände weisen eher auf einen früheren Zeit­punkt hin. Das Rebenschneidemesser kann auf typologische Weise vorerst nicht zeitlich festgelegt werden, da ähnliche Typen aus dem XIII., XV — XVI. Jahrhundert gleichermassen bekannt sind. Auf Grund ihres Vorkommens können sie in die Árpádenzeit datiert werden, da das Messer in der Holzkonst­ruktion aus dem X — XIII. Jahrhundert gefunden wurde, zusammen mit den anderen Eisenwerkzeugen, die charakteristisch sind für jene Jahrhunderte. Die Schanze in Kastenbaukonstruktion ist allgemein charakteristisch in Ungarn bei den bisher erschlossenen Burgen aus dem X — XI. Jahrhundert, so bei den Burgen Borsod, Hont, Mosón, Sopron und Zalaszentiván. Auch in Europa ist diese Form verbreitet. Z. B. Bratislava (IX — X. Jahrhundert), Libusin (X — XIII. Jahrhundert), in Deutschland ist sie allgemein verbreitet im IX — XII. Jahrhundert, oft mit anderen Konstruktionen kombiniert. In Polen 4

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