A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 15. (1976)

GÁDOR Judit–NOVÁK Gyula: Ásatás az abaújvári földvárban

48 GÁDOR—NOVÁKI AUSGRABUNGEN IN DER ERDBURG VON ABAÚJVÁR (Auszug) Vom Bau der Abaújvárer Burg besitzen wir keine genauen Angaben. Ihr Ursprung kann ans Ende des X. Jahrhunderts, in die Zeit der ungarischen Staatsgründung, gelegt werden. Nach der Chronik von Kézai Simon wurde sie von Aba Sámuel (1041—1044) gebaut. In den Urkunden wird die Burg 1046, 1106, 1242, 1251, 1266 erwähnt, zwischen 1280 und 1323 wurden hier mehrere Urkunden herausgegeben. Später verliert die Burg an Bedeutung. Im XIV. Jahrhundert gelangt sie in den Besitz der Familie Perényi. Unsere letzten Angaben stammen aus den Jahren 1461 bzw. 1556, die Truppen Mátyás I., später Ferdinand I. Truppen verwüsteten die Burg. Die Burg liegt auf einem niedrigen Hügel am Rande des nordwestlichen Ausläufers des Zemplén—Gebirges. Halbkreisförmig wird sie vom Fluss Hernád und dessen weit nach Norden reichendem Überschwemmungsgebiet umgeben. Ihr Gebiet umfasst 3,9 ha, ihr Durchmesser beträgt vom Grat der Schanze gemessen 245, bzw. 235 m. Die innere Höhe der Schanze beträgt 3—4,5 m, ihr Aussenrand liegt im Durchschnitt 15 m über dem angrenzenden Niveau. Ihre Aussenseite ist —ausgenommen einen Abschnitt von 50 m — mit Häusern bebaut. Am Ende der Höfe ist die Schanze an vielen Stellen stark zerstört. Die Innenseite ist verhältnismässig unversehrt. Das innere Gebiet der Burg wurde landwirtschaftlich genutzt, am östlichen Rand gab es ein Wohn­haus und einen Wirtschaftshof. Der einzige Eingang der Burg befindet sich an der Ostseite, an dieser Seite wurde sie durch einen bereits zugeschütteten Graben geschützt. Ihr inneres Gebiet ist flach, mit einer kleinen Anhebung in der Mitte. 1974 wurde vom Herman Ottó Múzeum und vom Magyar Nemzeti Múzeum unter Leitung der Verfasser Probegrabung in der Burg durchge­führt. Das Forschungsgebiet wurde auf der Westseite der Schanze ausgewählt, hier ist die Innenseite der Schanze am unversehrtesten (Bild 1). Die Arbeiten wurden in einem 6,60 m breiten Profil durchgeführt. Die 1974 erreichte Tiefe beträgt — vom Grat der Schanze gerechnet — 4 m. Auf der Böschungsseite vermindert sich die Breite des Profils auf 3,50 m in 4 m Tiefe. Die Konstruktion der Schanze ist bis zur aufgeschlossenen Tiefe deutlich zu erkennen. Ganz oben, direkt unter dem heutigen Niveau, zeigen sich die Spuren einer heraus­genommenen Steinmauer — 50 cm dicke Mörtelsicht — in einer Breite von

Next

/
Oldalképek
Tartalom